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DOI: 10.1055/s-0036-1581275
In-vivo-Analyse von DNA-Doppelstrangbrüchen in humanen mononukleären Zellen (MNZ) nach klinischen MRT-Untersuchungen
Zielsetzung:
Untersuchung der potentiellen Induktion von DNA-Doppelstrangbrüchen in Lymphozyten nach in vivo Exposition durch klinische MRT-Untersuchungen.
Material und Methodik:
Bei insgesamt 43 Patienten (22 weiblich, 21 männlich, Altersspanne 20 – 77 Jahre, Durchschnittsalter 46,3 Jahre) wurde unmittelbar vor sowie 5 und 30 Minuten nach einer klinischen MRT-Untersuchung peripheres venöses Blut entnommen. Die klinischen MRT-Untersuchungen fanden an einem 1 Tesla-, 1,5 Tesla-, 3 Tesla- oder 7 Tesla-Scanner, mit oder ohne Verabreichung von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel statt und entsprachen klinisch üblichen MRT-Protokollen (Thorax, Abdomen, Becken, Herz, Muskuloskelettal). Als Referenz fungierten 10 Patienten mit CT-Untersuchungen (5 mit jodhaltigem Kontrastmittel, 5 nativ). Die mononukleären Zellen (MNZ) wurden mittels Dichtegradientenzentrifugation separiert und unmittelbar danach fixiert. Anschließend wurde die Anzahl von γH2AX-Foci als Marker für DNA-Doppelstrangbrüche mittels Immunfluoreszenzfärbung und automatisierter Mikroskopie (AKLIDES-System, Medipan GmbH) zu den drei verschiedenen Zeitpunkten vor (t =-1 min) und nach der Exposition (t = 5 min und 30 min) bestimmt.
Ergebnisse:
Die Anzahl der γH2AX-Foci war zu den zwei Zeitpunkten nach der klinischen MRT-Untersuchung im Vergleich zu den Werten vor der Untersuchung nicht erhöht, wohingegen die Anzahl der γH2AX-Foci nach der CT-Untersuchung signifikant anstieg. Darüber hinaus trat in der CT-Gruppe ein verstärkter Anstieg an DNA-Doppelstrangbrüchen bei zusätzlicher Administration von Kontrastmittel auf. Die Verabreichung von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel in der MRT-Gruppe hatte keinerlei Einfluss auf die Anzahl der γH2AX-Foci.
Schlussfolgerungen:
Unter klinischen Bedingungen verursachte weder die Anwendung des MRT-Scanners allein noch in Kombination mit einem gadoliniumhaltigen Kontrastmittel einen signifikanten Anstieg von DNA-Doppelstrangbrüchen in humanen MNZ von 43 Patienten, welche einer standardmäßigen klinischen MRT-Untersuchung unterzogen wurden.