Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P105
DOI: 10.1055/s-0036-1580852

Gute Verträglichkeit des SGLT2-Inhibitors Dapagliflozin bei Patienten mit Typ 1 Diabetes: Vorläufige Ergebnisse einer Phase-1-Studie

T Biester 1, M Fath 1, I Gottwald 1, K Remus 1, B Aschemeier 1, M Frey 2, MF Scheerer 3, O Kordonouri 1, T Danne 1
  • 1AUF DER BULT, Diabetes-Zentrum für Kinder und Jugendliche, Hannover, Germany
  • 2Alcedis GmbH, Gießen, Germany
  • 3AstraZeneca GmbH, Wedel, Germany

Fragestellung: Für junge Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) ist es besonders schwierig, die HbA1c-Zielwerte zu erreichen. Mit einer „Add-on“-Therapie mit dem SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin könnte der Blutzucker insulinunabhängig gesenkt werden. Wir berichten über die Safety-Analyse der ersten 3 Patienten einer doppelblinden, monozentrischen, placebokontrollierten Cross-Over-Phase-1-Studie.

Methodik: 24h nach der Einmalgabe von 10 mg Dapagliflozin wird bei 33 Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit T1DM die Glukoseausscheidung im 24h-Sammelurin sowie der Insulinbedarf (ermittelt über eine Insulinfusion) ermittelt. Zweimal wird ein standardisiertes Mixed Meal (MMT) nach 6-stündiger Fastenperiode verabreicht. Die Untersuchung erfolgt in 3 Gruppen stratifiziert nach der Stoffwechselkontrolle: HbA1c 5,5 – 7,5%, 7,6 – 9,0%, > 9%-12,5%).

Ergebnisse: 3 Patientinnen im Alter von 18 – 20 Jahren, HbA1c 9,0 ± 1,8%, haben die Studie als erste Teilnehmer abgeschlossen. Die Glukoseausscheidung im Urin zeigte sich nach Gabe von Dapagliflozin erhöht (190,31 ± 54,39 g/24h) im Vergleich zu Placebo (17,41 ± 7,85 g/24/h). Die Insulindosis betrug im Kontrollarm 1,02 ± 0,14 U/kg/24h, in der Intervention mit Dapagliflozin 10 mg 0,97 ± 0,11 U/kg/24h. Eine Patientin zeigte ß-Hydroxybutyrat im Serum von 0,9 mmol/l im Placeboarm. Weitere Messungen über dem „Cut-off“ von 0,5 mmol/l zeigten sich nicht.

Schlussfolgerungen: Die Glukoseausscheidung im Urin war deutlich erhöht, der Insulinbedarf gesenkt. Sicherheitssignale insbesondere hinsichtlich einer normoglykämischen Ketoazidose zeigten sich nicht. Diese Vorauswertung bestätigte den Behandlungsansatz und ergab keine Bedenken, die klinische Studie auch auf Jugendliche Studienteilnehmer auszudehnen.