Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P53
DOI: 10.1055/s-0036-1580800

Kardiovaskuläre Verträglichkeit von Dapagliflozin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes-mellitus (T2DM) und unterschiedlichen Ausprägungen des kardiovaskulären Risikos

C Sonesson 1, R Frederich 2, P Johansson 1, I Gause-Nilsson 1, AM Langkilde 1, J List 2, K Rohwedder 3
  • 1Astrazeneca, Gothenburg, Sweden
  • 2Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States
  • 3AstraZeneca, Wedel, Germany

Fragestellung: T2DM-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Der SGLT-2 Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) verringert Blutglukosespiegel, außerdem kommt es zur Reduktion von Körpergewicht und Blutdruck. In einer Metaanalyse lag die Eintrittswahrscheinlichkeit pro 100 Expositionsjahre für den primären kombinierten Endpunkt (kardiovaskulärer [KV] Tod, Myokardinfarkt [MI], Schlaganfall oder Hospitalisierung aufgrund von instabiler Angina pectoris) bei 1,62 für DAPA vs. 2,06 für Kontrolle (HR 0,79). Hier wurden die Effekte bei Patientensubgruppen mit unterschiedlich ausgeprägten KV-Erkrankungen genauer charakterisiert, fokussierend auf schwerwiegende unerwünschte KV-Ereignisse (MACE; Kompositendpunkt aus KV Tod, MI oder Schlaganfall).

Methodik: Insgesamt wurden 5936 DAPA- und 3403 Kontroll-Patienten aus 21 Studien berücksichtigt, davon 1/3 mit vorheriger KV-Erkrankung. KV-Ereignisse wurden systematisch aus Berichten über unerwünschte Ereignisse identifiziert und unabhängig verblindet beurteilt. Insgesamt wurden 176 Primärereignisse und 134 MACE-Ereignisse beobachtet (128 bzw. 95 bei Patienten mit vorheriger KV-Erkrankung).

Ergebnisse: DAPA zeigte eine vorteilhafte Punktschätzung für MACE unabhängig von der Anzahl Risikofaktoren für KV-Erkrankung neben Diabetes. HR für MACE waren bei Patienten mit bzw. ohne vorherige KV-Erkrankung vergleichbar (0,80 [0,53; 1,22] bzw. 0,65 [0,34; 1,24]). Eine vorteilhafte oder neutrale HR für MACE wurde bei Patienten mit unterschiedlichen vorausgehenden KV-Erkrankungen beobachtet: Koronararterie HR 0,94 (75 Ereignisse); zerebrovaskuläre HR 0,89 (37); peripher-vaskuläre HR 0,37 (27); Herzinsuffizienz HR 1,04 (20). Unabhängig von der Anzahl unterschiedlicher vorausgegangener KV-Erkrankungen zeigte DAPA einen Vorteil der Punktschätzung für MACE. Die HR war vorteilhaft, unabhängig vom Auftreten von Hypoglykämien.

Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit unterschiedlichem KV-Risiko wurden vergleichbare Ergebnisse für MACE beobachtet. DAPA scheint nicht mit einem erhöhten Risiko für KV-Ereignisse assoziiert zu sein.