Wir wollen Taten

Die Podiumsdiskussion mit Politikern auf der TheraPro-Fachmesse in Stuttgart zeigte einmal mehr, wie prekär die Lage der Therapeuten in diesem Land ist. Eine Praxisinhaberin aus dem Ballungsraum Stuttgart berichtete, wie Kollegen einander angesichts des Fachkräftemangels gegenseitig die Mitarbeiter abwerben. In Mecklenburg-Vorpommern fehlen die Physiotherapie-Schüler. Erfahrene Kollegen mit Zusatzqualifikation wechseln reihenweise den Beruf, sodass Praxen ihre Stellen erst gar nicht besetzen können. Und junge Kollegen fragen sich, wie sie bei unter 2.000 Euro brutto im Monat jemals 15.000 Euro und mehr für ihre Ausbildung wieder hereinholen und zudem die Fortbildungen finanzieren sollen, die uns der Gesetzgeber auferlegt hat.

Während die Landtagspolitiker der vier großen Parteien in Baden-Württemberg sich in ihren Antworten kooperativ zeigten (siehe Seite 10), stießen wir gerade erst mit unseren Forderungen in Berlin auf Granit. Die Abkopplung unserer Vergütung von der Grundlohnsummenentwicklung, von der wir uns eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen versprechen, wurde wieder nicht umgesetzt. Dabei war uns dies im Vorfeld von Politikern persönlich zugesagt worden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der VPT kämpft als Ihr Berufsverband weiter für mehr Anerkennung und eine bessere Vergütung für Therapeuten sowie für den Direktzugang, der in anderen Ländern – nicht nur in Europa – längst etabliert ist. Einen ersten Schritt haben wir mit unserem Modellvorhaben zur Blankoverordnung in Berlin und Brandenburg gemacht. Lesen Sie ab Seite 16, warum uns die ersten Ergebnisse der Begleitstudie zuversichtlich machen.

Die Politik darf sich den Fakten nicht verschließen. Wir wollen Taten sehen.

Herzlichst, Ihr

Karl-Heinz Kellermann, VPT-Bundesvorsitzender

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Das VPTMAGAZIN dankt für die Beiträge dieser Ausgabe: Michael Kiefer (VPT Baden-Württemberg), Dirk Necker und Barbara Michalski (VPT Berlin-Brandenburg), Birgit Ritzau (VPT Weser-Ems), Andrea Brakutt (VPT Thüringen), Elke Schliedermann (VPT Sachsen), Udo J. Fenner und Eike Schmidt-Holländer (VPT Bundesgeschäftsstelle)

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