Im Herbst 2014 fiel die Entscheidung, dass in Ellwangen im Ostalbkreis in Baden-Württemberg
eine leerstehende Kaserne zu einer Landeserstaufnahmeeinrichtung umgebaut werden soll.
Geplant war es 500 bis 1.000 Flüchtlinge unterzubringen. Das Gesundheitsamt Ostalbkreis
soll die sog Inaugenscheinnahme, also die Untersuchung auf ansteckende Krankheiten,
insbesondere Tuberkulose, durchführen. Bei einer üblichen Verweildauer von 4 – 6 Wochen
waren also etwa 200 Personen pro Woche zu untersucht und zu röntgen. Der Betrieb der
LEA Ellwangen begann im April 2015. Die Belegungszahl von 1.000 war nach wenigen Wochen
erreicht, auf Grund der steigenden Flüchtlingszahlen stieg die Belegung bis zum September
2015 auf knapp 5.000 Personen. Mittlerweile ist die Belegung bei etwa 3.000 Flüchtlingen.
Die Untersuchung ist Dienstaufgabe der Gesundheitsämter, wenn also eine LEA in einem
Bezirk oder Landkreis geplant ist, wird das örtliche Gesundheitsamt in die Pflicht
genommen. Die Aufgabe ist Bevölkerungsmedizin par excellence, der Seuchenschutz steht
ganz im Vordergrund. Es waren unter hohem Zeitdruck eine Vielzahl von organisatorischen
Aufgaben zu bewältigen, angefangen bei der Raumplanung, der Ausstattung, der Personalgewinnung
oder die Organisation der Abläufe inkl. der Durchführung der notwendigen Röntgen-Thorax-Aufnahmen.
Weitere Aufgaben waren allgemeine hygienische Fragen im Zusammenhang mit einer Gemeinschaftseinrichtung
bis hin zur Trinkwasserversorgung.
Das Poster will zeigen, welche Herausforderungen das Team des Geschäftsbereichs Gesundheit
im Landratsamt Ostalbkreis bewältigt hat, angefangen bei der Planung bis hin zum laufenden
Betrieb der LEA. Unsere Erfahrungen sollen Kolleginnen und Kollegen, die eine ähnliche
Aufgabe vor sich haben, Anregung und Hilfestellung geben. Gerne sind wir Ansprechpartner
für Fragen rund um die Aufgaben des Gesundheitsamtes in Bezug auf die LEA.