Gesundheitswesen 2016; 78 - P22
DOI: 10.1055/s-0036-1578920

Organisatorische Abwicklung der präklinischen Versorgung von Patienten mit hochkontagiösen Infektionen am Beispiel von Ebolaverdachtsfällen 2014/2015

K Göbels 1, F Sensen 1
  • 1Landeshauptstadt Düsseldorf, Gesundheitsamt, Düsseldorf

Die präklinische Versorgung von Ebolaverdachtsfällen ist für alle an der Versorgung Beteiligten eine große Herausforderung. Im präklinischen Umfeld ist häufig beim Erstkontakt eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) nicht immer vorhanden, bzw. wird erst nach anamnestischen Hinweisen angelegt. Zudem spielt eine zum Teil berechtigte Furcht vor hochletalen Infektionserkrankungen beim Rettungsdienst eine besondere Rolle. Im Rahmen des Ebolaausbruchs in Westafrika 2014 sind vermehrt auch Verdachtsfälle in Düsseldorf aufgetreten. Aufgrund der Brisanz des Geschehens und der damit verbundenen Implikationen für den öffentlichen Gesundheitsdienst, wurde gemeinsam mit der Feuerwehr Düsseldorf ein Handlungskonzept zur Versorgung und zum Transport von Ebola Verdachtsfällen erstellt. Kernstück des Konzeptes ist die zwingende Abklärung möglicher Verdachtsfälle durch ärztliches Personal des Gesundheitsamtes Düsseldorf im Vorfeld. Eine Alarmierung des Hochinfektionstransportes kann nur nach Rücksprache mit dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst bzw. dem Amtsleiter erfolgen. Diese abgestimmte Verfahrensweise hat sich während der Hochphase der Ebola Epidemie bewährt. Insbesondere konnten Fälle, die nicht den Falldefinitionen des RKI entsprachen, und initial als Ebolaverdachtsfall gemeldet wurden, einer regulären diagnostischen Abklärung außerhalb spezialisierter Fachabteilungen zugeführt werden.