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DOI: 10.1055/s-0036-1572247
Diagnostischer Vorteil einer neue Real-time Pneumozystis-PCR aus der bronchoalveolaren Lavage im Klinikalltag
Hintergrund: In der Diagnostik der Pneumozystis-Pneumonie (PCP) ist die PCR aus der bronchoalveolären Lavage (BAL) heute eine Alternative zum Immunfluoreszenztest (IFT). Da die PCR-Methoden in der Regel laborspezifisch entwickelt wurden, muss ihr diagnostischer Wert individuell beurteilt werden.
Ziel: Beurteilung des diagnostischen Werts einer neuen semi-quantitativen Real-time-PCR (RT-PCR) aus der BAL unter klinischen Alltagsbedingungen.
Methode: Retrospektive Analyse aller RT-PCR-Ergebnisse (semi-quantitativ: negativ, schwach positiv, stark positiv, gemessen in cycle thresholds (Ct)) aus BAL von 2010 bis 2014. Jede positive PCR wurde per IFT kontrolliert. Vergleich der PCR-Ergebnisse mit der Diagnose PCP, die nach definierten klinischen, radiologischen und laboratorischen Kriterien sowie nach Therapieerfolg gestellt wurde.
Ergebnisse: 128 Proben von Patienten (mittleres Alter 51 Jahre, 59,2% männlich, 27,6% HIV positiv) wurden ausgewertet, davon hatten 33 nach o.g. Kriterien eine PCP (26%).
- Negative PCR (n = 76): Keiner (0%) hatte eine PCP, IFT nicht durchgeführt (NPV 100%).
- Schwach positive PCR (n = 24): 4 (16,7%) hatten eine PCP, IFT bei keinem positiv (0%).
- Stark positive PCR (n = 28): Alle (100%) hatten eine PCP (PPV 100%), IFT bei 23 positiv (82,1%).
Es bestand eine hohe und hoch signifikante Korrelation zwischen PCR und IFT (r =-0,7781, p < 0,001).
Schlussfolgerung: Eine negative RT-PCR aus der BAL schließt eine PCP praktisch aus Eine stark positive RT-PCR sichert die Diagnose PCP auch ohne IFT. Eine schwach positive RT-PCR entspricht wahrscheinlich einer Besiedlung mit Pneumozysten. Eine negative IFT schließt eine PCP nicht sicher aus (NPV 90%). Die neue RT-PCR ist dem IFT in ihrer diagnostischem Wert gleichwertig bzw. überlegen, wenn sie negativ (Ct > 45) oder stark positiv (Ct < 31,5) ist.