Pneumologie 2016; 70 - P542
DOI: 10.1055/s-0036-1572230

Stellenwert des Galaktomannan-Testes im Bronchialsekret in der Diagnostik der bronchopulmonalen Aspergillose

A Berber 1, P Hoffknecht 1, N Dickgreber 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie und Beatmungsmedizin, Mathias Spital Rheine

Hintergrund: Die bronchopulmonale Aspergillose (BPA) stellt eine schwerwiegende Infektion mit hoher Letalität, insbesondere für Patienten mit Immunsuppression dar. Eine sichere, frühzeitige Diagnosestellung ist von hoher Bedeutung für die Einleitung einer unmittelbaren antimykotischen Therapie. Galaktomannan (GM) ist ein Bestandteil der Zellwand von Aspergillus spp., der GM-Nachweis im Bronchialsekret (BS) dient als Screeningverfahren in der Früherkennung der Infektion.

Methode: Bei Patienten zur diagnostischen Bronchoskopie unterschiedlicher Indikation wurde ein GM-Test aus dem BS durchgeführt. Der Test erfolgt semiquantitativ. Ein GM-Index von > 0,5 galt als pos., bildgebende, laborchemische und klinische Befunde wurden korreliert und retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: In 17/103 Fällen (17%) war der GM pos.. Bei diesen Fällen bestand radiologisch im Nativbild in 41% (7/17) ein Infiltrat, im CT in 82% (14/17). 88% der Pat. (15/17) mit pos. GM hatten ein Antibiotikum vor Durchführung des GM erhalten, 35% (6/17) ein inhalatives Steroid. Alle Patienten hatten eine Lymphozytopenie, 59% (10/17) waren an einem Bronchialkarzinom erkrankt. In 6 Fällen wurde der Befund kulturell (n = 3) oder histologisch (n = 3) bestätigt. 59% (10/17) der GM pos. Pat. wurden antimykotisch behandelt.

Schlussfolgerung: Der GM kann in einem gemischten Kollektiv als Screeningtest in der Diagnostik der BPA gut verwendet werden, die Sensitivität in diesem Kollektiv liegt bei 59%. Eine Bestätigungsdiagnostik sollte aus medizinscher und ökonomischer Indikation unbedingt angestrebt werden.