Einleitung: Die Inhalation von Drogen kann zu unterschiedlichen Veränderung der Lunge führen.
Inhaltionsfolgen von Methamphetamin (crystal meth) sind Barotraumata, Entstehung eines
Lungenödems sowie pulmonale Hypertonie. Interstitielle Veränderungen finden sich gelegentlich
nach Talkbeimischungen. Die systemische Sklerose ist eine seltene Autoimmunerkrankung
(4 – 10/Mio), die zum Teil mit pulmonalem Hypertonus und Lungenfibrose einhergehen.
70% der Pat. haben eine NSIP, 20% eine UIP, bei dem Rest sind Mischformen beschrieben.
Kasuistik: Wir berichten über einen 25-jährigen Patienten mit exzessivem inhalativem Gebrauch
von Methamphetamin sowie THC. Wegen eines starken Gewichtsverlustes (30 kg/9 Monaten)
und Belastungsdyspnoe wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, die letztlich
eine histologische Sicherung einer interstitiellen Lungenerkrankung als RB-ILD nach
sich zogen. Klinisch fand sich zudem das klinische Vollbild einer systemischen Sklerose.
Der ANA-Titer lag bei 1: 10240 mit Positivität für SCL-70. Ein pulmonaler Hypertonus
lag nicht vor.
Nach Gabe von bereits 2 Zyklen Cyclophosphamid (CMP) nach dem Austin-Schema besserte
sich die Beschwerdesymptomatik hinsichtlich der Lungenerkrankung deutlich (DLCO von
49% der Norm auf 87% der Norm gebessert). Auch konventionell radiologisch zeigte sich
eine erhebliche Besserung des Krankheitsbildes. Die Beschwerden hinsichtlich der systemischen
Sklerose besserten sich ebenfalls mit einer deutlich verbesserten Belastbarkeit.
Schlussfolgerung: Die systemische Sklerose manifestiert sich nicht selten pulmonal. Bei diesem Fall
mit RB-ILD handelt sich am ehesten jedoch um einen durch Methamphetamin inhalativ
induzierten gut reversiblen Schaden unter CMP-Gabe wegen der systemischer Sklerose.