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DOI: 10.1055/s-0036-1572165
RB-ILD nach Methamphetaminhydrochlorid-Inhalation bei Erstmanifestation einer systemischer Sklerose
Einleitung: Die Inhalation von Drogen kann zu unterschiedlichen Veränderung der Lunge führen. Inhaltionsfolgen von Methamphetamin (crystal meth) sind Barotraumata, Entstehung eines Lungenödems sowie pulmonale Hypertonie. Interstitielle Veränderungen finden sich gelegentlich nach Talkbeimischungen. Die systemische Sklerose ist eine seltene Autoimmunerkrankung (4 – 10/Mio), die zum Teil mit pulmonalem Hypertonus und Lungenfibrose einhergehen. 70% der Pat. haben eine NSIP, 20% eine UIP, bei dem Rest sind Mischformen beschrieben.
Kasuistik: Wir berichten über einen 25-jährigen Patienten mit exzessivem inhalativem Gebrauch von Methamphetamin sowie THC. Wegen eines starken Gewichtsverlustes (30 kg/9 Monaten) und Belastungsdyspnoe wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, die letztlich eine histologische Sicherung einer interstitiellen Lungenerkrankung als RB-ILD nach sich zogen. Klinisch fand sich zudem das klinische Vollbild einer systemischen Sklerose. Der ANA-Titer lag bei 1: 10240 mit Positivität für SCL-70. Ein pulmonaler Hypertonus lag nicht vor.
Nach Gabe von bereits 2 Zyklen Cyclophosphamid (CMP) nach dem Austin-Schema besserte sich die Beschwerdesymptomatik hinsichtlich der Lungenerkrankung deutlich (DLCO von 49% der Norm auf 87% der Norm gebessert). Auch konventionell radiologisch zeigte sich eine erhebliche Besserung des Krankheitsbildes. Die Beschwerden hinsichtlich der systemischen Sklerose besserten sich ebenfalls mit einer deutlich verbesserten Belastbarkeit.
Schlussfolgerung: Die systemische Sklerose manifestiert sich nicht selten pulmonal. Bei diesem Fall mit RB-ILD handelt sich am ehesten jedoch um einen durch Methamphetamin inhalativ induzierten gut reversiblen Schaden unter CMP-Gabe wegen der systemischer Sklerose.