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DOI: 10.1055/s-0036-1572155
Behandlung von persistierenden Airleaks mittels endobronchialer Ventilimplantation – eine geeignete Option?
Persistierende Airleaks bei multimorbiden, schwerkranken Patienten stellen dann ein Problem dar, wenn eine chirurgische Versorgung für den Patienten mit einem hohen Risiko verbunden ist. Es soll gezeigt werden, dass die endobronchiale Ventilimplantation ein alternatives Verfahren zur chirurgischen Behandlung sein kann.
In der Zeit von Oktober 2011 bis Mai 2015 haben wir bei 7 Patienten mit persisitierenden Airleaks eine endobronchiale Ventilimplantation vorgenommen, um einen Verschluss der Lungenparenchymfistel zu erreichen. 5 der 7 Fälle waren so dokumentiert, dass eine retrospektive Beurteilung möglich war. Indikationen für die EBV-Implantation waren ein grobbullöses Emphysem im rechten Unterlappen, ein sekundärer Spontanpneu links bei COPD, eine iatrogene Lungenverletzung im Zusammenhang mit einer Subklaviapunktion rechts, ein Lungenabszess im linken Lungenunterlappen und eine postoperative Lungenparenchymfistel nach Oberlappenresektion rechts. In allen Fällen konnte nach selektiver Blockade der Lungenlappen der betreffenden mittels Ballonkatheter ein Abfalls der Airflows um mindestens die Hälfte des Ausgangswertes Erreicht werden. Es wurden mindestens 3 und maximal 5 Ventile Implantiert. Die Zeit bis zum vollständigen Sistieren des Lecks lag zwischen 2 und 11 Tagen.
Schlussfolgerungen: Die endobronchiale Ventilimplantation stellt eine gute Alternative zur chirurgischen Behandlung eines Airleaks dar. Die bisher publizierten Fallzahlen und die eigenen Erfahrungen rechtfertigen noch keine generelle Empfehlung. Dennoch kann dieses Vorgehen bei multimorbiden Patienten mit persistierenden Lungenparenchymfisteln und hohem operativen Risiko im Rahmen einer interdisziplinären Einzelfallentscheidung erwogen werden.