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DOI: 10.1055/s-0035-1570307
Spezifische IgG-Antikörper bei Patienten mit chronischer EAA
Einleitung:
Die Vogelhalterlunge (VHL) ist die häufigste klinische Formen der exogen-allergischen Alveolitis (EAA). Bei Patienten mit akuter (a) Verlaufsform einer EAA stellt der Nachweis erhöhter spezifischer IgG-Antikörper einer der wichtigsten klinischen Prädiktoren der Diagnose dar. Die Bedeutung von spezifischen IgG-Antikörpern bei Patienten mit chronischer (c) EAA ist unklar, insbesondere in der oft schwierigen Abgrenzung zur idiopathischen Lungenfibrose (IPF). Ziel dieser Studie war der Vergleich spezifischer IgG-Antikörper, gemessen mittels automatisiertem fluorimetrischem Enzymimmunoassay (FEIA) gegen Vogelantigene bei Patienten mit aVHL, cVHL und IPF.
Methoden: Retrospektive Analyse aller Patienten mit VHL im Fachkrankenhaus Coswig zwischen 2005 und 2013. Demographische Daten, klinischer Verlauf und spezifische IgG-Antikörper wurden erhoben und mit einer Gruppe von IPF-Patienten verglichen.
Ergebnisse: Bei 155 Patienten wurde die Diagnose einer Vogelhalterlunge gestellt (90 mit cVHL und 65 mit aVHL). Spezifische IgG-Antikörper gegen Vogelantigene waren bei der aVHL signifikant höher als bei der cVHL (Wellensittich-Antigene: 144 ± 58 vs. 54 ± 44 mg/l, Gänsefedern: 82 ± 46 vs. 41 ± 32 mg/l, Tauben-Antigene: 114 ± 55 vs. 57 ± 40 mg/l, Papageien-Antigene: 125 ± 55 vs. 58 ± 37 mg/l; MW ± SD, alle p < 0,0001). Dennoch waren die Werte bei der cVHL noch signifikant höher als bei IPF-Patienten (Wellensittich-Antigene: 54 ± 44 vs. 7 ± 7 mg/l, Gänsefedern: 82 ± 46 vs. 41 ± 32 mg/l, Tauben-Antigene: 114 ± 55 vs. 57 ± 40 mg/l, Papageien-Antigene: 125 ± 55 vs. 58 ± 37 mg/l; MW ± SD, alle p < 0,0001).
Diskussion: In der Studie konnte erstmals gezeigt werden, dass spezifische IgG-Antikörper bei Patienten mit chronischer EAA signifikant niedriger sind als bei akuter EAA, aber immer noch signifikant höher als bei Patienten mit IPF. Die Ergebnisse müssen bei der Diagnosestellung einer chronischen EAA berücksichtigt werden und können insbesondere in der differenzialdiagnostischen Abgrenzung zu Patienten mit IPF helfen.