Stellenwert der Cyclooxygenase-2 Expression beim invasiven Cervixkarzinom

Fragestellung:

Der COX-2 (Cyclooxygenase-2) Expression wurde bereits für verschiedene Tumorentitäten eine entscheidende Rolle für Tumorigenese, Tumorinvasivität und Tumorwachstum zugeschrieben, so auch beim invasiven Cervixkarzinom. Bekannterweise geht ein durch humane Papillomaviren (HPV) veränderter Prostaglandinmetabolismus mit einer erhöhten Immuntoleranz einher und es wurde bereits eine Korrelation von COX-2 Expression mit Lymphknotenmetastasierung, Radio- und Chemoresistenz und reduziertem Überleben gefunden. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die COX-2 Expression und deren Korrelation mit verschiedenen Proliferations- und Karzinogenese Markern, sowie Korrelation mit klinischen Parametern an Cervixkarzinomgewebe zu analysieren.

Methodik:

Gewebematerial aus Operationspräparaten von 123 Patientinnen mit invasivem Cervixkarzinom, die in den Jahren 2003 – 2011 in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Lübeck behandelt wurden, wurde immunhistochemisch untersucht auf die Expression von COX-2, p53, EGFR, p16, MIB und CD-3. Im Vorfeld erfolgte eine retrospektive Kohortenstudie bezüglich krankheitsfreiem und Gesamtüberleben, Menopausenstaus, histologischem Subtyp, Radiosensitivität, Chemoresistenz und HPV-Status. Die klinischen Daten wurden mit den immunhistochemischen Daten korreliert.

Ergebnis:

Unsere Analyse zeigte eine Korrelation von COX-2 Expression mit der Expression von Proliferations- und Karzinogenese-Markern sowie mit klinischen Daten.

Schlussfolgerung:

Mittelfristig gilt es, sich die in Karzinomgeweben erhöhte COX-2 Expression therapeutisch und als Prognosemarker zunutze zu machen. Inhibitoren des COX-Systems (NSAIDs = non steroidal anti inflammatory drugs) könnten Einzug in die medikamentöse Prophylaxe und Therapie des Cervixkarzinoms finden.