Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P11_14
DOI: 10.1055/s-0035-1566709

10 Jahre – 10 Punkte Klassifikation bei Schnittentbindungen retrospektiv im eigenen Kolletiv

B Thorns 1, C Morfeld 1, R Schild 1
  • 1Henriettenstiftung Hannover, Frauenheilkunde, Hannover, Germany

Fragestellung: Dass die Zahl der Schnittentbindungen weltweit ansteigt, ist mittlerweile unbestritten.

Kamen 1991 noch ca. 15,3% aller Kinder per Kaiserschnitt zur Welt, waren es 2012 um die 30% aller Geburten. Auch unterscheidet sich die Rate in den unterschiedlichen Ländern und Kliniken stark. Die Indikationen werden in relative und absolute unterschieden.

Um die Gründe für diese Unterschiede genauer untersuchen zu können, ist eine detaillierte Klassifikation und Indikationsstellung von Nöten.

Methodik: Retrospektiv wurde das eigene Patientenkolletiv nach der Klassifikation nach Robson eingeteilt und untersucht.

Robson's ten group classification system (TGCS)

  • Nuliipara mit Einling in Schädellage, > 37 SSW, mit spontaner Wehentätigkeit (WTK)

  • Nullipara mit Einling in Schädellage, > 37 SSW, nach Einleitung oder Sectio vor WTK

  • Multipara, ohne Sectionarbe, mit Einling in Schädellage, > 37 SSW, mit spontaner WTK

  • Mulipara, ohne Sectionarbe, mit Einling in Schädellage, > 37 SSW, nach Einleitung oder Sectio vor WTK

  • Multipara, mit mindestens einer Sectionarbe (Z.n. Sectio), > 37 SSW, mit Einling in Schädellage

  • alle Nullipara, mit Einling in Beckenendlage (BEL)

  • alle Multipara, mit Einling in BEL, inklusive Frauen mit Z.n. Sectio

  • alle Frauen mit Mehrlingen, inklusive Frauen mit Z.n. Sectio

  • alle Frauen mit Einlingen mit Querlage oder andere regelwidrigen Lagen, inklusive Frauen mit Z.n. Sectio

  • alle Frauen mit Einlingen in Schädellage, < 37 SSW, inklusive Frauen mit Z.n. Sectio.

Ergebnis: Das Ergebnis ist eine präzise Aufschlüsselung der Indikationen für die Sectiorate über die Jahre 2002 bis 2012 am Beispiel des Perinatalzentrums der Henriettenstiftung Hannover.

Schlussfolgerung: Ist eine detaillierte Klassifikation von Indikationen zur Schnittentbindung sinnvoll und nötig?

Können wir damit eine Qualitätsverbesserung erzielen und Daten genauer untereinander vergleichen?