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DOI: 10.1055/s-0035-1566669
Fetoskopie und intratracheale Injektion fluoreszierender Nanosphären im Schweine-Model
Ziel: Ermittlung der Möglichkeit zur Fetoskopie und zur intratrachealen Injektion fluoreszierender Nanosphären im Schweine-Model. Die Verteilung der Nanosphären in den fetalen Atemwegen soll untersucht werden.
Methodik: Nach Laparotomie und Exposition des Uterus wurde eine Fetoskopie in 20 von 32 Ferkeln in 2 schwangeren Schweinen (Sus scrofa domesticus, belgische Landrasse, Durchschnittsgewicht 250 kg; durchschnittlich 16 Ferkel pro Sau) mit einem 3,3 mm Instrument (1,3 mm Fetoskop; 11540 AA Karl Storz) zwischen 90 – 98 Tagen Schwangerschaftsalter (sakkuläre Phase; normale Schwangerschaftsdauer: 114 Tage) durchgeführt. Daraufhin wurde eine intratracheale Injektion von 1mL oder 3mL Nanosphären (Durchmesser: 100nm; n = 17) oder 3mL NaCl (n = 3) durchgeführt. Die fetalen Lungen wurden direkt im Anschluss für eine Konfokalmikroskopie oder konventionelle Mikroskopie vorbereitet und damit auf die Verteilung der Nanosphären und akute Schädigungen des Lungengewebes untersucht.
Ergebnis: Die Fetoskopie war erfolgreich in 19 der 20 (95%) Versuche. Die Konfokalmikroskopie zeigte eine gleichmäßige Verteilung der Nanosphären über die gesamte Lunge in nahezu allen Fällen. Akute Schädigung des Lungengewebes oder Inflammation wurde weder in der Nanosphären-Gruppe noch in der Kontrollgruppe beobachtet.
Schlussfolgerung: Fetoskopie mit fetaler Tracheoskopie ist möglich im Schweine-Model. Dieses Model ermöglicht die Fetoskopie bei mehreren Feten eines einzigen trächtigen Tieres im Vergleich zum Schaf-Model, bei dem häufig nur ein einzelner Fetus vorhanden ist. Nanosphären können im fetalen Schwein als Vehikel für medikamentöse pulmonale Therapien eingesetzt werden und führen nach intratrachealer Injektion zu einer gleichmäßigen Verteilung über die gesamte Lunge.