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DOI: 10.1055/s-0035-1566472
Intraamniotische Produktion von Thrombin durch Fetoskopie und deren Einfluss auf die fetalen Membranen
Ziel: Untersuchung der Thrombinproduktion im Fruchtwasser während fetoskopischer Eingriffe. Des Weiteren die Untersuchung von Thrombinproduktion und Aktivierung von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) an punktierten fetalen Membranen in vitro, so wie die Lokalisierung des Thrombin Rezeptors PAR-1.
Methodik: In vivo Studie: Fruchtwasser Proben wurden am Anfang und Ende von fetoskopischen Eingriffen (durchschnittlich: 26,7 SSW) gewonnen und mittels thrombin-antithrombin Komplex (TAT) ELISA Assay analysiert. Zusätzlich wurde der Hämoglobingehalt (Hb) in den Proben analysiert. In vitro Studie: fetale Membranen wurden von elektiven Kaiserschnitten (37 – 40 SSW) gewonnen und in Kultur gebracht. Thrombin Produktion wurde unter verschiedenen hinzugefügten Plasmakonzentrationen nach einer Punktion mit einer 14 G Nadel mittels calibrated automated thrombography (CAT) und TAT ELISA Assay getestet. Die Aktivierung von MMPs wurde durch Zymografie ermittelt. PAR-1 wurde mit Immunhistochemie (IHC) lokalisiert.
Ergebnis: Es konnte keine Veränderung in der TAT Konzentration im Verlauf der fetoskopischen Eingriffe gemessen werden. Die TAT-Werte korrelierten allerdings mit den gemessenen Hb Werten. In vitro Thrombinproduktion durch die Nadelpunktion der kultivierten Eihäute korreliert mit der vorhandenen Plasmakonzentration. Die Aktivität von MMP-2 und MMP-9 in den fetalen Membranen war erhöht durch die Punktion. Sowohl Thrombinproduktion als auch MMP Aktivität konnten in vitro inhibiert werden. PAR-1 ist in Chorion und Dezidua vorhanden, jedoch nicht im Amnion.
Schlussfolgerung: Obwohl die Punktion von fetalen Membranen in vitro zu einer Thrombinproduktion und MMP Aktivierung führt, kommt es durch fetoskopische Eingriffe nicht zu einer intra-amniotischen Produktion von Thrombin. Der Einfluss von Thrombin auf den iatrogenen Blasensprung nach Fetoskopie scheint daher fraglich.