Fragestellung: Die in der fetalen Echokardiografie angewendeten Bildraten zur Strainanalyse mittels
Speckle-Tracking zeigen in der Literatur eine große Varianz. Aufgrund der gegenüber
Erwachsenen erhöhten Herzfrequenz beim Feten wird eine möglichst hohe Bildrate gefordert.
Im Rahmen dieser Studie wurde deren Einfluss auf die Strainanalyse beim 2D Speckle
Tracking der kompletten Myokardwand untersucht.
Methodik: Prospektive Studie an Patienten aus der Pränatalambulanz zwischen Januar 2014 und
April 2015. Die fetale Echokardiografie wurde mit einem Toshiba Aplio 500 bzw. Toshiba
Artida durchgeführt. Basierend auf einem apikalen oder basalen Vierkammerblick wurden
Rohdaten-Videodateien mit einer Bildrate (Bilder/s = fps) von 30 fps (Aplio 500) und
60 fps (Artida/Aplio 500) generiert. Es wurden für die drei Gruppen jeweils globale
und segmentale longitudinale maximale Strain Werte für den rechten (RV) und den linken
(LV) Ventrikel mittels WallMotion Tracking bestimmt.
Ergebnis: Es wurden n = 99 Untersuchungen zwischen der 18. – 39. SSW eingeschlossen. Die Bildraten
waren wie folgt verteilt: Aplio 500, 30 fps: n = 36; Aplio 500, 60 fps: n = 25; Artida,
60 fps: n = 38. Die Strain Werte des mittleren septalen Segments des RV und des basalen
und mittleren septalen Segments des LV unterschieden sich in den Gruppen Artida (60
fps) und Aplio (60 fps) signifikant voneinander. Zwischen Artida (30 fps) und Artida
(60 fps) gab es keine signifikant unterschiedlichen Strain Werte.
Schlussfolgerung: Der Einfluss der Bildrate auf die Analyse fetaler myokardialer Deformierungsparamter
zur Bestimmung der Myokardfunktion erscheint geringer als erwartet.