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DOI: 10.1055/s-0035-1565979
Curcumin: Antiinflammatorische Wirkung, neue Applikationsformen und klinische Studien
Curcumin ist ein pharmakologisch aktives Polyphenol und die am besten charakterisierte antientzündliche Komponente aus dem Rhizom von Curcuma longa L. Curcumin hat antioxidative, antiseptische und antikanzerogene Eigenschaften. Diese Wirkungen beruhen auf der Modulation antiinflammatorischer Signalwege [1]. Um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen, wurde eine Vielzahl von galenischen Formulierungen entwickelt [2]. Eine interessante Möglichkeit ist das Einbringen in Phytosomen. Auf Basis einer Mizellbildung wurde Arantal® entwickelt, das auf dem deutschen Markt als Curcuflex® erhältlich ist. Das Besondere ist die Verwendung einer Micro-Emulsion mit einem Emulgator (Polysorbat 80) und Curcumaöl. Die klinische Wirksamkeit dieser optimierten galenischen Formulierung mit Curcumin wurde in Pilotstudien bei der Behandlung der Arthrose untersucht. Patienten mit Kniegelenksarthose und nächtlichen Schmerzen wurden über 84 Tage mit 2 × 3 Kapseln pro Tag des optimierten Curcumin-Extrakts (Curcuflex®) behandelt [3]. Es wurden Veränderungen von Arthrose-relevanten Biomakern, Schmerzen (VAS 0 – 100) und Patientenurteil zur Krankheitsaktivität erfasst. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verminderung von Coll2 – 1, einem Marker für den oxidativ induzierten Kollagenabbau, und einen Trend zur Reduktion des C-reaktiven Proteins (CRP), einem Marker für akute Entzündungen. Parallel dazu verbesserte sich die Beurteilung der Krankheitsaktivität und der Schmerzen. In einer weiteren Beobachtungsstudie mit demselben Präparat erhielten 820 Patienten mit Arthrosen unterschiedlicher Lokalisationen über 6 Monate 4 oder 6 Kapseln pro Tag [4]. Für 6 Schmerz- bzw. Arthroselokalisationen konnten bei etwa der Hälfte der Patienten nach 6 Wochen die Schmerzmittel reduziert werden. Eine sehr gute Verträglichkeit wurde attestiert. Bei den Studien handelt es sich um Pilot- oder Retrospektivstudien, sodass die Wirksamkeit in weiteren randomisierten, placebokontrollierten Studien bestätigt werden muss.
[1] Aggarwal BB et al. Br J Pharmacol 2013; 169: 1672 – 1692
[2] Nieber K. Z Phytother 2015; 36: 63 – 68
[3] Henrotin Y et al. BMC Complement Altern Med 2014; 14: 159 – 165
[4] Appelboom T et al. Open Rheumatol J 2014; 8: 77 – 81