Gesundheitswesen 2015; 77 - A396
DOI: 10.1055/s-0035-1563352

Der Good-Practice-Ansatz in der Gesundheitsförderung – eine Anwendung im Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg

A Böhm 1, H Kilian 2, S Larraß 2
  • 1Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Brandenburg, Potsdam
  • 2Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg, Gesundheit Berlin-Brandenburg, Potsdam

Im Gesundheitszieleprozess Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg wählten die Initiatoren 2012 Bewegungsförderung und Mobilität als erstes Schwerpunktthema. In der Erkenntnis, dass die Förderung von Bewegung und Mobilität auf verschiedenste Weise möglich ist und mit der Vermutung, dass dies bereits an vielen Orten geschieht, führte eine Arbeitsgruppe des Bündnisses eine Sammlung guter Praxis durch. In der konkreten Auswahl waren die Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten maßgeblich, die die BZgA (2011) empfiehlt. Der Vortrag stellt zwei Schritte im Good-Practice-Ansatz ausführlicher dar, die nach der Sammlung und Präsentation stattfinden können und den Transfer der Ergebnisse in die Praxis fördern. Die Bürgerausstellung „Bewegt und mobil älter werden“ wurde aus der Sammlung guter Praxis entwickelt. Auf 13 Ausstellungstafeln schildern Initiatoren und Teilnehmer/innen ihre Bewegungsangebote, ihre Motivation und sparen auch nicht die Probleme und Hürden aus, die in der praktischen Umsetzung genommen werden müssen. Die Berichte machen deutlich, dass die gemeinsamen Aktivitäten immer auch Gemeinschaftserlebnisse sind und die soziale Einbindung der Älteren – meist in sehr ländlichen Lebensräumen – unterstützen. Die Ausstellung wird seit Juni 2014 in Städten und Gemeinden Brandenburgs gezeigt, an bislang 9 Ausstellungsorten (Stand März 2015). Ein weiterer Schritt zur Verbreitung guter Praxis ist das Format „regionaler Transfertag“. Die in der Sammlung guter Praxis ausgezeichneten Praxisbeispiele stellen ihre Bewegungsangebote in einer strukturierten halbtägigen Veranstaltung anderen Praktiker/innen vor und vermitteln konkrete Erfahrungen bei der Gestaltung der Angebote. Der Vortrag beschreibt das Veranstaltungsformat, das sich vornehmlich an Akteure von Bewegungsangeboten für ältere Menschen sowie ehrenamtlich Engagierte richtet und die mit der Umsetzung verbundenen Herausforderungen an eine flexible Veranstaltungskonzeption. Die Bürgerausstellung und der Transfertag ermöglichen einen Erfahrungstransfer, der die Sammlung guter Praxis immer wieder neu sichtbar macht und zur Nachahmung anregt. Im Vortrag werden die in Brandenburg gemachten Erfahrungen vorgestellt und diskutiert.