Gesundheitswesen 2015; 77 - A395
DOI: 10.1055/s-0035-1563351

Wie wollen NRW-Bürgerinnen und Bürger im Alter wohnen? – Ergebnisse des NRW-Gesundheitssurveys 2014

B Borrmann 1, N Rosenkötter 1
  • 1Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen, Bielefeld

Hintergrund: Der Aktionsradius wird bei vielen Menschen im Alter nach und nach kleiner. Deshalb hängen Gesundheit und Lebensqualität im Alter sehr eng mit den Wohnverhältnissen und der direkten Wohnumgebung zusammen. Methodik: Im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung (NRW-Gesundheitssurvey 2014, LZG.NRW) wurden 873 Frauen und 715 Männer aus Nordrhein-Westfalen im Alter ab 55 Jahren zu ihren Einstellungen und Erwartungen gegenüber bestimmten Wohnformen und eigenen Vorkehrungen für ein selbständiges Leben im Alter befragt. Ergebnisse: Drei Viertel der Befragten können sich vorstellen, auch im hohen Alter und mit körperlichen Beeinträchtigungen weiter in ihrem jetzigen Zuhause zu wohnen. Im Fall einer Pflegebedürftigkeit möchten nur knapp 3% in einem Pflegeheim leben. 6 von 10 Befragten haben noch nicht darüber nachgedacht, in eine altengerechte Wohnung zu ziehen, knapp die Hälfte noch nicht über einen altengerechten Umbau der eigenen Wohnung und etwa 2 von 10 Befragten haben noch nicht über die finanzielle Absicherung eines möglichst eigenständigen Lebens im Alter nachgedacht. Diskussion: Der Wunsch im Alter ein eigenständiges Leben im eigenen Zuhause zu erleben ist weit verbreitet. Das Problembewusstsein im Hinblick auf eine angemessene und rechtzeitige Planung der eigenen Wohnverhältnisse im Alter erscheint ausbaufähig. Die Ergebnisse lassen einen Bedarf an Beratung und Unterstützung erkennen, der auf die jeweilige sozioökonomische Ausgangssituation ausgerichtet sein sollte.