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DOI: 10.1055/s-0035-1563336
Soziale Unterstützung als Ressource für Gesundheit und Arbeitsfähigkeit
Zusammenfassung/Einleitung: Soziale Unterstützung kann als Ressource für den persönlichen Kräftehaushalt gezählt werden. Es wird der Frage nach dem Einfluss der sozialen Unterstützung auf die allgemeine Gesundheitswahrnehmung, die subjektive Arbeitsfähigkeit und die subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit nachgegangen. Methodik: Die Analysen berücksichtigten Querschnittsdaten des Dritten Sozialmedizinischen Panels für Erwerbspersonen (SPE-III). Das Sample des SPE-III umfasst 40- bis 54-jährige Personen, die 2012 Krankengeld erhielten, in den vergangenen vier Jahren aber keine rehabilitativen Leistungen beantragten. Assoziationen zwischen geringer sozialer Unterstützung (Oslo 3-Item Social Support Scale kategorisiert: gering 3 bis 8; moderat 9 bis 11; hoch: 12 bis 14 Punkte) und allgemeiner Gesundheitswahrnehmung (SF-36 Health Survey; 0 – 100 Punkte), subjektiver Arbeitsfähigkeit (Work Ability Index; 7 – 49 Punkte) und subjektiver Prognose der Erwerbstätigkeit (gute vs. schlechte Prognose) wurden mit linearen bzw. logistischen Regressionen berechnet. Bei der Schätzung der Zusammenhänge wurde hinsichtlich soziodemografischer Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Partnerschaft), erwerbsbezogener Parameter (Effort-Reward Ratio, körperliche Arbeitsschwere) und Persönlichkeitsfaktoren (Big Five Inventory-Short) kontrolliert. Ergebnisse: Von den 3294 Teilnehmenden der postalischen Befragung im Mai 2013 waren 2644 (80,3%) Personen erwerbstätig (mittleres Alter: 47,9 Jahre; 52,8% Frauen; 19,3% geringe Bildung; 21,5% ohne Partner). 30,7% äußerten geringe, 69,3% moderate und 21,9% hohe soziale Unterstützung. Geringe soziale Unterstützung zeigte in den finalen Modellen unter Kontrolle von soziodemografischen, erwerbsbezogenen und Persönlichkeitsfaktoren deutliche negative Effekte auf die allgemeine Gesundheitswahrnehmung (b =-8,4; 95% KI: -10,5 bis -6,2), die subjektive Arbeitsfähigkeit (b =-2,8; 95% KI: -3,6 bis -1,9) und die subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit (OR = 2,1; 95% KI: 1,6 bis 2,9). Diskussion: Die Ergebnisse deuten an, dass soziale Unterstützung ein unabhängiger Prädiktor für gesundheits- und erwerbsbezogene Merkmale ist. Zur Absicherung kausaler Zusammenhänge sind Längsschnittdaten erforderlich, die im Jahr 2015 und 2017 zu erwarten sind.
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