Gesundheitswesen 2015; 77 - A378
DOI: 10.1055/s-0035-1563334

Ausrichtung innovativer Versorgungskonzepte für multimorbide Patienten und Menschen mit Demenzerkrankungen

E Gräßel 1, A Hollederer 2, H Drexler 3, P Kolominsky-Rabas 4
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Universitätsklinikum Erlangen Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Erlangen
  • 2Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg
  • 3Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial und Umweltmedizin, Erlangen
  • 4Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IZPH), Erlangen

Hintergrund: Bei chronisch kranken Menschen tritt durch eine suboptimale Versorgung nicht nur ein Defizit in der Versorgungsqualität auf, sondern es entstehen auch Kosten, die nicht mit einer Verbesserung der Versorgungssituation einhergehen – Stichwörter sind Unter-, Fehl- und Überversorgung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Krankheitskosten chronischer Erkrankungen den größten Anteil im Gesundheitswesen ausmachen. So betrugen zum Beispiel 2008 die Krankheitskosten allein für Demenzerkrankungen (F00 – F03) 3,5% der gesamten Krankheitskosten. Ein wichtiges Merkmal innovative Versorgungskonzepte ist die Reduktion der Schnittstellenproblematik und zwar sowohl zwischen stationärem und ambulantem Bereich als auch zwischen ambulanter Versorgung und Pflege. Methodik: Die vorgestellten Ergebnisse beruhen auf aktueller wissenschaftlicher Literatur und Expertenwissen. Ergebnisse: Es werden Beispiele innovativer Versorgungskonzepte für multimorbide Patienten und für Menschen mit Demenz vorgestellt, die vor allem die oben genannte Schnittstellenproblematik thematisieren. Diskussion: Innovative Versorgungskonzepte sollen unter dem Blickwinkel der Verbesserung der Ergebnisqualität unter Berücksichtigung der Kosten bewertet werden. Nur evidenzbasierte Versorgungskonzepte sollten in die Routineversorgung implementiert werden (Gräßel et al. 2015).

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