Gesundheitswesen 2015; 77 - A238
DOI: 10.1055/s-0035-1563194

Die Versorgung uneinsichtiger Tbc-Patienten

R Mütterlein 1
  • 1medbo Regensburg, Parsberg

Seit mehr als vier Jahrzehnten werden im BKH Parsberg Patienten mit einer Erkrankung an Tuberkulose versorgt. Dabei handelt es sich um Erkrankte, die die Notwendigkeit einer Behandlung nicht einsehen wollen oder aus verschiedenen Gründen nicht können. Neben einem großen Anteil solcher Patienten aus den ehemaligen GUS-Staaten mit schwierigen Resistenzen finden sich viele mit Suchtproblemen, chronischen Erkrankungen wie z.B. HIV-Infektionen, Hepatitis B/C oder schwerwiegenden psychiatrischen Diagnosen. Allen gemeinsam ist die Herkunft aus katastrophalen sozialen Verhältnissen sowie die zwangsweise Unterbringung nach dem Infektionsschutzgesetz, was die Behandlung einerseits aus medizinischen, aber auch aus sozialen und disziplinarischen Gründen erschwert. Über die Schwierigkeiten, mit solchen uneinsichtigen Patienten umzugehen, sie dennoch meistens erfolgreich zu behandeln und in ein halbwegs geordnetes poststationäres Umfeld zu entlassen wird im Referat berichtet.