Gesundheitswesen 2015; 77 - A225
DOI: 10.1055/s-0035-1563181

Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium – Eine Befragung von Bachelorstudierenden der Studiengänge Gesundheitsmanagement und Pflegemanagement

K Kocksch 1, J Klewer 1
  • 1Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau

Hintergrund/Fragestellung: Zielsetzung des Bachelor-/Mastersystems war eine Verankerung des Bachelors als ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss. Dennoch planten 55% aller Bachelorstudierenden im Wintersemester 2009/10 direkt nach dem Bachelorabschluss ein Masterstudium aufzunehmen. Daher sollte untersucht werden, ob und wenn ja, warum Bachelorstudierende gesundheits- und pflegebezogener Managementstudiengänge die Aufnahme eines Masterstudiums planen. Methodik: Im Rahmen von Präsenzveranstaltungen wurden 136 Bachelorstudierende mehrerer Jahrgänge (jeweils 5. Semester) der Studiengänge Gesundheitsmanagement und Pflegemanagement schriftlich mittels eines anonymen standardisierten Fragebogens befragt. Neben soziodemographischen Angaben wurde die generelle Bereitschaft zur Aufnahme eines Masterstudiums erhoben. Zudem sollten die Befragten angeben, inwieweit sieben vorgegebene Gründe hinsichtlich der Entscheidung für ein Masterstudium für sie zuträfen. Ergebnisse: Auf jeden Fall ein Masterstudium aufnehmen wollten 47,4% (n = 64) der Bachelorstudierenden, 31,9 (n = 43) waren sich noch unsicher. Von den insgesamt 107 Befragten mit dem generellen Interesse an einem Masterstudium nannten 98,1% (n = 105) als Motiv hierfür den Erwerb höherer Fachkompetenz. Knapp 90% (n = 95) gaben als Grund das Erreichen einer fachlichen Spezialisierung/Vertiefung an. Karrierebezogene Motive wie höhere Verdienstmöglichkeiten im späteren Berufsleben und verbesserte Chancen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz nannten 95,3% (n = 102) und 88,8% (n = 95) der Bachelorstudierenden. Der Gewinn von Zeit für die Berufsfindung wurde von 45,8% (n = 49) als Grund angegeben. Circa 25% (n = 27) nannten als Motiv das geringe Vertrauen in die mit einem Bachelorabschluss verbundenen Berufschancen. Diskussion: Wirtschaftliche und karrierebezogene Argumente sowie der Wunsch, die eigenen Fachkenntnisse auszubauen und zu vertiefen, konnten als Hauptmotive für ein geplantes Masterstudium identifiziert werden. Jedoch fanden sich Hinweise auf eine Skepsis gegenüber den mit einem Bachelorabschluss verbundenen Berufschancen und eine Unklarheit über die beruflichen Perspektiven. Diesen Bedenken und Informationsdefiziten über den eigenen beruflichen Werdegang könnte mit Informationen über Möglichkeiten der beruflichen Positionierung, beispielsweise basierend auf Ergebnissen von Absolventenbefragungen, entgegengewirkt werden.

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