Hintergrund: Zur Beschreibung und Bewertung des Studienkontextes medizinisch-qualitativer Forschung hat sich für Interviews und Fokusgruppen die COREQ-Checkliste etabliert. Für die teilnehmende Beobachtung im medizinischen Umfeld liegt eine Checkliste in dieser Form nicht vor. Ziel dieses Beitrages ist daher die Beschreibung der Reportingrealität im Kontext teilnehmender Beobachtung. Methodik: Im Rahmen von Hospitationen wurde zunächst die Eigenreflexion des Beobachters ausgewertet. Diese wurde dann mit Ergebnissen einer systematischen Literaturanalyse auf PubMed verglichen. PubMed-Suchterm war „Participant Oberservation“, dies ergab im ersten Schritt 2933 Publikationen, nach Filterung (Human 2402, englische/deutsche Studien 2218, Publikationsalter unter 5 Jahre (entspricht Veröffentlichungszeitraum COREQ-Liste) 700) und Sichtung der Titel (215), lagen 167 Publikationen im Volltext vor. Ergebnisse: Nach Auswertung der ersten Publikationen (11 von 167, 7%) zeigt sich, dass bisher zwei Publikationen Aussagen zu möglichen Einflussfaktoren machten. Eine Publikation machte konkrete Angaben zur Beobachtungen von Rehabilitationssportgruppen (Teilnahme der Beobachterin als Patientin), eine Studie verwies auf die CONSORT-Guidelines und machte konkrete Angaben zum Verhalten der Beobachter in Interventions- und Kontrollgruppe. 7 Publikationen machten keine Angaben. Aus der Eigenreflexion ergaben sich mögliche Einflüsse durch Kleidung des Beobachters (Arztkittel, zivil) und die Behandlung des Beobachters (Erklärung medizinischer Zusammenhänge, dadurch Enttarnung als Nicht-Mediziner; Einführung vor anderen Kollegen). Diskussion: Der Trend deutet an, dass das Reporting von Einflussfaktoren bei teilnehmenden Beobachtungen im medizinischen Bereich noch nicht sehr verbreitet ist. Überschneidungen aus Eigenreflexion und Literaturstudie gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Sofern jedoch Angaben gemacht werden, sind diese recht ausführlich wie die detaillierte Beschreibung des Verhaltens in der Rehabilitationssportgruppe. Eine systematische Erfassung der Einflussfaktoren könnte das Reporting zukünftig erleichtern.
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