Gesundheitswesen 2015; 77 - A187
DOI: 10.1055/s-0035-1563143

Risikoschwangerschaft – einmal anders: Prävention und Hilfe für Schwangere in schwierigen Lebenslagen

G Huber 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Regensburg, Perinatalzentrum St. Hedwig, Regensburg

Soziale und familiäre Belastungen, aber auch psychische Erkrankungen von Schwangeren und Müttern können zu Schwangerschaftskomplikationen aber auch zu tiefgreifenden Störungen in der Mutter-Kind-Interaktion führen. Präventionsarbeit im frauenärztlichen Bereich sollte idealerweise vor dem Entstehen einer Schwangerschaft beginnen, mit Zeit für Beratung und Stabilisierung der betroffenen Frau. Bei bereits bestehender Schwangerschaft sind das Erkennen von Müttern mit psychosozialer Belastung und Vernetzung der vorhandenen Hilfesysteme vorrangige Aufgaben. Durch niedrigschwellige Hilfsangebote, Aufklärungsarbeit und Bündeln von Ressourcen kann Überforderung vermieden und die Mutter in ihrer Verantwortlichkeit ihrem Kind gegenüber unterstützt werden. Die Kooperation zwischen Familie, betreuenden Ärzten, aber vor allem von Beratungsstellen wie koordinierende Kinderschutzstellen, Sozialdienste und Familienhilfe ist dabei von entscheidender Bedeutung, um Mutter und Kind zu schützen. Langfristige Ziele sind eine verlässliche, sichere Bindung zwischen Mutter und Kind entstehen zu lassen und somit generationenübergreifende, familiäre Erkrankungsspiralen zu durchbrechen.

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