Gesundheitswesen 2015; 77 - A155
DOI: 10.1055/s-0035-1563111

Die Netzwerkanalyse in der Quartiersentwicklung – Evaluation des „Projektforum Lohbrügge“ als regionales, themenzentriertes Demenznetzwerk

A Boettcher 1, A Beyer 1, R Schattenschneider 1, S Busch 1
  • 1Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg

Hintergrund: Die Vorteile netzwerkorientierter und regionaler Ansätze für die Inklusion und die Unterstützung der Teilhabe von Menschen mit Demenz werden in einer Vielzahl aktueller Studien betont (z.B. 1). Das Modellvorhaben “Leben mit Demenz in Hamburg (LeDeHa)” zielt unter anderem auf die Initialisierung eines regionalen Netzwerkes “Projektforums Lohbrügge”. Dies ist ein Arbeitskreis vieler in der Region Lohbrügge professionell oder ehrenamtlich mit Menschen mit Demenz Tätigen. Das “Projektforum Lohbrügge” soll durch monatliche Treffen eine nachhaltige Struktur der Kommunikation, Kooperation und Koproduktion in der regionalen, demenzassoziierten Arbeit darstellen und die Situation von Menschen mit Demenz in der Region verbessern. Methode: Zur Evaluation der Initialisierung des Netzwerkes wird eine mixed-method Netzwerkanalyse durchgeführt. Inklusionskriterium ist eine Mindestzahl von 5/12 Teilnahmen an Treffen des “Projektforum Lohbrügge“ (N = 16). Die Teilnehmenden nehmen eine Priorisierung der drei wichtigsten Netzwerkpartner zum Thema Demenz in der Region Lohbrügge vor und antworten anschließend gesondert zu jeder dieser Personen. Die Befragung identifiziert retro- und prospektiv Dichte und Zentralität der Beziehungen, sowie weitere qualitative Merkmale (z.B. Ausprägung des Informationsaustausches, der Kooperation und Koproduktion, sowie die erwartete Nachhaltigkeit der Beziehung) vor und nach Netzwerkinitiierung, sowie Potenziale und Herausforderungen für die weitere Netzwerkarbeit. Die Datenerhebung erfolgt mittels strukturierter Interviews mit qualitativen und quantitativen Fragestellungen. Ergebnisse: Die Erhebung wird zurzeit analysiert, Vorstellung erster Ergebnisse im Rahmen der Tagung. Diskussion: Die Netzwerkanalyse stellt eine innovative Methode der Sozialwissenschaften dar, ihre Eignung für themenzentrierte Netzwerke ist Gegenstand aktueller Forschung (2). Das Potenzial dieser Studie besteht darin, Ergebnisse für die methodische Metaebene zu generieren. Dazu zählt die Frage, welche Vorteile und auch Einschränkungen sich aus dieser Form der Wissensproduktion ergeben. Ebenso ist relevant, welchen Wert eine Netzwerkevaluation für die praktische Weiterentwicklung des Gegenstandsbereiches bereitstellen kann. Anhand der Ergebnisse werden Stärken und Schwächen sowie das Potential bestehender Zusammenarbeitsstrukturen diskutiert, um daraus Ansatzpunkte zur Optimierung der weiteren Arbeit zu identifizieren.

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