Gesundheitswesen 2015; 77 - A74
DOI: 10.1055/s-0035-1563030

Soziale Determinanten der Gesundheit und Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden in Deutschland: Erste Befunde des Nationalen Bildungspanels (NEPS)

J Bräsen 1, K Heilmann 1, M Herke 1, K Rathmann 1, M Richter 1
  • 1Institut für Medizinische Soziologie (IMS), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

Fragestellung: Bisherige Forschungsarbeiten zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen sozialen Merkmalen und der Gesundheit sowie Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden. Ziel dieses Beitrags ist es erstmalig anhand der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) für Deutschland empirische Befunde bezüglich der subjektiven Gesundheit und der Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden in der Sekundarstufe darzustellen. Der Beitrag beschäftigt sich daher mit folgender Fragestellung: Welche Rolle spielen soziodemografische und sozioökonomische Determinanten, wie das Geschlecht, der Migrationsstatus sowie der sozioökonomische Hintergrund, für die subjektive Gesundheit und Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden? Methode: Datenbasis bildet das Nationale Bildungspanel (NEPS). Die Stichprobe umfasst 6.276 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen in Regelschulen (Startkohorte 3, Welle 2) aus dem Jahr 2011. Der sozioökonomische Hintergrund der Heranwachsenden wird über das Einkommen, das Bildungsniveau und den Beschäftigungsstatus der Eltern erfasst (Blossfeld et al. 2011). Zudem wird der Einfluss des Schultyps untersucht. Um die sozialen Determinanten für die subjektive Gesundheitseinschätzung und die Lebenszufriedenheit zu untersuchen, werden bivariate Zusammenhangsanalysen durchgeführt. Vorläufige Ergebnisse: Es ist zu erwarten, dass sich die subjektive Gesundheitseinschätzung und die Lebenszufriedenheit nach den sozialen Hintergrundmerkmalen der Heranwachsenden unterscheiden. Beide Zielgrößen variieren nach den verschiedenen sozioökonomischen Indikatoren. Bezüglich der geschlechtsspezifischen Unterschiede wird erwartet, dass Jungen ihre Gesundheit insgesamt positiver einschätzen und mit ihrem Leben zufriedener sind als Mädchen. Es ist davon auszugehen, dass Hauptschüler häufiger über eine negative gesundheitliche Situation im Vergleich zu Gymnasiasten berichten und sie mit ihrem Leben im Allgemeinen unzufriedener sind. Für Heranwachsende mit Migrationshintergrund wird angenommen, dass sie ihre Gesundheit und Lebenszufriedenheit subjektiv schlechter wahrnehmen. Diskussion: Die Gesundheit und Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden wird erstmals mittels der NEPS-Daten nach soziodemografischen und sozioökonomischen Merkmalen untersucht. Die erwarteten Ergebnisse schließen sich den bisherigen Forschungsarbeiten zur subjektiven Gesundheit und Lebenszufriedenheit im Jugendalter an.

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