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DOI: 10.1055/s-0035-1559957
Radikale Pleurektomie mit Hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITHOC) als kombinierte Therapie bei malignen, epitheloiden Pleuramesotheliomen
Zielsetzung:
Das Pleuramesotheliomen ist ein Tumor mit zunehmender Häufigkeit. Die Behandlung dieser Tumore richtet sich nach dem Tumorstadium und dem klinischen Zustand des Patienten. Die multimodalen Behandlungskonzepte werden weiterhin kontrovers diskutiert. Die hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITHOC) ist in ausgewählten Fällen (resektabler Pleurabefall, epitheloider Subtyp) ein vielversprechendes Verfahren.
Methode:
Wir analysierten retrospektiv Patienten mit einem epitheloiden Pleuramesotheliom, die von September 2010 bis November 2014 in unserer Klinik vorstellig wurden. Untersucht wurden das perioperative Management, Komorbiditäten und die Überlebensraten.
Ergebnisse:
In diesem Zeitraum wurden 59 Patienten mit einem Pleuramesotheliom behandelt. Histopathologisch wiesen 45 Patienten (76,2%) ein epitheloides Mesotheliom auf. 21 (46,7%) Patienten (15 Männer, 6 Frauen) erhielten eine radikale erweiterte Pleurektomie mit HITHOC. Das mittlere Alter betrug 67,25 +/- 5,66 Jahre. Anamnestisch hatten 7 (33,3%) dieser Patienten Kontakt mit Asbest. Die Operationen dauerten im Mittel 426 +/- 116 Minuten und die Patienten konnten nach 16,1 +/- 6,8 Tagen entlassen werden. Intraoperative Komplikationen traten nicht auf. Ein Patient entwickelte eine Wundinfektion (4,7%) während des Krankenhausaufenthaltes. 2 Patienten (9,4%) erlitten eine postoperative Lungenembolie (Tag 8 und 11). Insgesamt fanden sich bei 3 Patienten (14,2%) Lokalrezidive. Bei 2 dieser Patienten zudem Metastasierungen in der Wirbelsäule, bei einem Metastasen in der Leber innerhalb von 5 – 12 Monaten. Alle diese Patienten erhielten eine systemische Chemotherapie. Von den Patienten, die eine HITHOC erhielten, sind 2 im Beobachtungszeitraum gestorben (9,4%).
Schlussfolgerung:
Epitheloide Pleuramesotheliome lassen sich effektiv mit einer HITHOC nach radikaler Pleurektomie therapieren. Die peri- und postoperativen Ergebnisse sind vielversprechend, dennoch müssen die Langzeitergebnisse abgewartet werden.