Zielsetzung:
Das „Systemic inflammatory response Syndrome“ und Sepsis ist eine bekannte und leider
häufig fatale Komplikation nach großen throraxchirurgischen Eingriffen. In sehr schweren
Fällen kann es in einer erheblichen Erkrankung mehrerer Endorgane münden, was letztendlich
die Prognose der Patienten deutlich limitiert.
Methode:
21 Patienten mit elektiver Operation wurden in die Studie eingeschlossen und hinsichtlich
der Ausbildung eines SIRS-Syndroms überwacht (Köpertemperatur, Leukozytenzahl, Herz-
und Atemfreqenz), sowie das CRP und das PCT gemessen; die Einwillung der Ethikommission
liegt vor. Über insgesamt 8 weitere Zeitpunkte wurden im weiteren Verlauf Blutentnahmen
gemacht und hinsichtlich einer Zytokinexpression (IL1ß, IL2, IL6, IL8, IL10, TNF IFn),
eines Ansprechens anderer proinflammatorischer Marker (sCD163, sTREM-1, ESM-1) und
eines Endotoxinstress-Tests untersucht. Dabei wurden 5 Patienten in der retrospektiven
Datenanalyse identifiziert, die den Diagnosekriterien eines SIRS oder Sepsis entsprachen.
Ergebnis:
Das CRP, PCT und die pro-inflammatorischen Marker IL6 und IL8 waren in beiden Gruppen
(SIRS +/-) erhöht und konnten diese nicht unterscheiden. Jedoch waren das IL1ß und
das Ergebnis im Endotoxin-Stresstest in beiden Gruppen signifikant unterschiedlich.
Ebenso war das sTREM-1 bei Patienten mit positvem SIRS Verlauf bereits am OP-Ende
erhöht im Vgl. zur nicht-SIRS- Gruppe.
Schlussfolgerung:
Die kleine Pilotstudie konnte zeigen, dass die gängigen SIRS und Sepsis-Marker PCT,
CRP, IL6 und TNF einen nur geringen prädiktiven Aussagewert für die Entwicklung des
Krankheitsbildes haben. Jedoch konnten neue und frühzeitig messbare Parameter identifiziert
werden, die möglicherweise einen hohen prädiktiven Wert haben und damit in der Diagnostik
und Therapie von Risikopatienten eingesetzt werden können um die hohe Morbidität des
Krankheitsbildes zu reduzieren.