Zentralbl Chir 2015; 140 - P39
DOI: 10.1055/s-0035-1559941

Das Co-Phänomen der maximalen FDG Aufnahme im PET-CT und der immunhistochemischen Ki-67 Expression korreliert nicht mit dem Überleben von Patienten mit nicht-kleinzelligem-Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium I

S Freermann 1, H Köster 1, B Redwan 1, S Rüther 2, P Kies 3, N Dickgreber 4, S Fischer 1
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
  • 2Klinik für Nuklearmedizin, Mathias-Spital Rheine
  • 3Klinik für Nuklearmedizin, Paracelsus-Klinik Osnabrück
  • 4Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie und Beatmungsmedizin, Mathias-Spital Rheine

Einführung:

Diverse Studien zeigten ein Co-Phänomen bezüglich der maximalen FDG-Aufnahme (PET-CT) im Lungenkarzinom mit dem immunhistochemischen Proliferationsmarker Ki67. Allerdings waren die bislang untersuchten Patientenkollektive inhomogen. In der vorliegenden Arbeit wird dieses Co-Phänomen bei Patienten mit Lungenkarzinom im Stadium I und dessen Einfluss auf das Überleben untersucht.

Methoden:

Es wurden alle Patienten mit einem klinisch diagnostizierten Lungenkarzinom im Stadium I in diese Analyse eingeschlossen. Präoperativ wurde bei allen Patienten eine PET-CT Untersuchung durchgeführt. Immunhistochemisch wurde die Expression des Proliferationsmarkers Ki-67 bestimmt. Die Daten wurden prospektiv dokumentiert und retrospektiv analysiert.

Ergebnisse:

Es wurden insgesamt 37 Patienten (11 weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 67 (47 – 87) Jahren eingeschlossen. Histologisch lagen ein Plattenepithelkarzinom bei 18 Pts, ein Adenokarzinom bei 15 Pts, ein neuroendokrines Karzinom bei 3 Pts und ein lepisch-wachsendes Adenokarzinom bei einem Patienten vor. Die im PET-CT bestimmten präoperativen SUVmax-Werte lagen im Mittel bei 9,20 (0 – 26,5).

Bei 23 Pts wurde eine offen-chirurgische Lobektomie durchgeführt, bei 14 Pts erfolgte eine VATS-Lobektomie. Die Ki-67-Expression betrug im Mittel 50% (5 – 80).

Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem histologischen Subtyp und der Ki67-Expression sowie den maximalen SUV-Werten (p < 0,05, ANOVA). Hierbei bestand die höchste Expression beim Plattenepithelkarzinom.

Alle Patienten wurden postoperativ onkologisch angebunden. Die mittelere Nachbeobachtung betrug 11 (1 – 29) Monate. Die Überlebensanalyse zeigte allerdings keine Korrelation mit dem Co-Phänomen der FDG-Aufnahme und Ki-67-Expression.

Schlussfolgerung:

Die PET-CT-Untersuchung gehört heutzutage zum Standard-Staging des Lungenkarzinoms. Unsere Studie belegt, dass das oben beschriebene und bekannte Co-Phänomen nicht mit dem Überleben von Patienten mit NSCLC im Stadium I korreliert. Somit haben bei diesem Patientenkollektiv die SUVmax und die korrelierende Ki67-Expression keinen prognostischen Aussagewert.