Zusammenfassung
Eine kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Apparaturen gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Initialkaries (White-Spot-Läsionen, WSL). Brackets werden traditionell auf die Bukkalflächen der Zähne aufgesetzt. Linguale Brackets werden immer weiterentwickelt und sind inzwischen allgemein verfügbar. Die Bukkalflächen der Zähne gelten als kariesanfälliger, als die Lingualflächen. Außerdem sind linguale Brackets der Morphologie der Zähne besser angepasst und sie bedecken fast die gesamten Zahnflächen. In der vorliegenden Studie wurde die Hypothese getestet, dass die Karieshäufigkeit bei lingualen Brackets geringer ist als bei bukkalen Brackets. Die Studie wurde im Split-Mouth-Design durchgeführt und die Patienten zufällig einer von 2 Gruppen zugewiesen. Im Oberkiefer wurden dabei entweder linguale oder bukkale Brackets verwendet und im Unterkiefer der jeweils andere Brackettyp. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bukkalflächen der Zähne anfälliger für Karies sind, insbesondere dann, wenn White-Spot-Läsionen bereits vor Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung vorhanden sind. Die Anzahl der neu entstandenen oder weiter fortgeschrittenen White-Spot-Läsionen war auf den Bukkalflächen 4,8-mal höher als auf den lingualen Zahnflächen. Der integrierte Fluoreszenzverlust, bestimmt anhand von quantitativen lichtinduzierten Fluoreszenzaufnahmen (QLF), war auf den bukkalen Zahnflächen 10,6-mal höher als auf den Lingualflächen. Daraus schließen wir, dass linguale Brackets in Hinblick auf die Karieshäufigkeit eine echte Alternative darstellen.
Abstract
Orthodontic treatment with fixed appliances is considered a risk factor for the development of white spot caries lesions (WSL). Traditionally, brackets are bonded to the buccal surfaces. Lingual brackets are developing rapidly and have become more readily available. Buccal surfaces are considered to be more caries prone than lingual surfaces. Furthermore, lingual brackets are shaped to fit the morphology of the teeth and seal almost the entire surface. In the present study we tested the hypothesis that lingual brackets result in a lower caries incidence than buccal brackets. We tested this hypothesis using a split-mouth design where subjects were allocated randomly to a group receiving either buccal or lingual brackets on the maxillary teeth and the alternative bracket type in the mandible. The results indicate that buccal surfaces are more prone to WSL development, especially when WSL existed before treatment. The number of WSL that developed or progressed on buccal surfaces was 4.8 times higher than the number of WSL that developed or progressed on lingual surfaces. When measured using quantitative light-induced fluorescence (QLF), the increase in integrated fluorescence loss was 10.6 times higher buccally than lingually. We conclude that lingual brackets make a difference when caries lesion incidence is concerned.
Schlüsselwörter
Kariesprävention - linguale Orthodontie
Key words
caries prevention - lingual orthodontics