Z Gastroenterol 2015; 53 - KC134
DOI: 10.1055/s-0035-1559524

GLUT-1 und GLUT-14 sind unabhängige prognostische Faktoren für das Magenkarzinom

F Berlth 1, S Mönig 1, B Pinther 2, M Maus 1, H Schlösser 1, P Plum 1, U Drebber 3, E Bollschweiler 1, A Hölscher 1, H Alakus 1
  • 1Universität zu Köln, Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • 2Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • 3Universität zu Köln, Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland

Die Bedeutung von Glukose Transporter 14 (GLUT-14) in der Tumorbiologie, insbesondere in der des Magenkarzinoms, ist bislang unbekannt. Für den Hypoxia Inducible Factor 1 alpha (HIF1-alpha) existieren widersprüchliche Ergebnisse bezüglich der prognostischen Bedeutung, für GLUT-1 gibt es valide Ergebnisse nur in asiatischen Kollektiven.

Die Studienpopulation umfasst 124 Patienten, die zwischen 1996 und 2007 bei Vorliegen eines primären Magenkarzinoms in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln in kurativer Absicht chirurgisch behandelt wurden (D2-Gastrektomie). An paraffinfixiertem Gewebe wurden Expressionen für GLUT-1, GLUT-14 und HIF1-alpha immunhistochemisch bestimmt. Die Ergebnisse wurden hinsichtlich einer Korrelation mit den klinikopathologischen Parametern und dem Überleben untersucht.

GLUT-1, GLUT-14 und HIF1-alpha Expressionen wurden in 50%, 77,4% und 27,1% der Fälle gesehen. Die GLUT-1 Expression war mit der pT- (p = 0,009), der pN-Kategorie (p = 0,023) sowie mit dem tubulären (WHO, p = 0,008) und intestinalen (Laurén, p = 0,002) histologischen Subtypen assoziiert. Die GLUT-14 Expression war mit der pT-Kategorie (p = 0,043) assoziiert. Das mediane Überleben von GLUT-1 positiven Patienten betrug 14 Monate (95% KI: 9,2 – 18,8) gegenüber 55 Monaten (95% KI: 25,8 – 84,2) für GLUT-1 negative Patienten (p = 0,01). Eine signifikant schlechtere Prognose konnte ebenfalls für GLUT-14 positive Patienten gemessen werden (p = 0,004). Eine Kombination der beiden GLUT-Marker zeigte signifikante prognostische Relevanz (p = 0,004). In der multivariaten Analyse behielten beide Marker GLUT-1 (p = 0,023) und GLUT-14 (p = 0,027), insbesondere in Kombination (p = 0,003) ihre prognostische Unabhängigkeit.

Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die prognostische Bedeutung für GLUT-1 in einem kaukasischen Kollektiv und zeigen erstmalig eine Relevanz von GLUT-14 beim Magenkarzinom. Insbesondere in Kombination geben die Marker zusätzliche Informationen zu den UICC Kriterien und zeigen unabhängig eine schlechte Prognose an. Diese Informationen könnten in zukünftige Klassifikationen des Magenkarzinoms integriert werden und in die Kriterien zur Durchführung einer perioperativen Chemotherapie im Rahmen einer prospektiven Studie eingehen.