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DOI: 10.1055/s-0035-1559522
Dickkopf-1 (DKK-1) als diagnostischer und prognostischer Marker für das ösophageale Adenokarzinom
Einleitung: Trotz kurativer chirurgischer Resektion hat das ösophageale Adenokarzinom (EAC) eine schlechte Prognose, da es hohe frühzeitig lymphatische oder systemische Mikrometastasierung und hohe Rezidivraten zeigt. Das Gen Dickkopf-1 (DKK1) trägt den Code für ein Sekretionsprotein, welches die Aktivierung des Wnt/β-catenin Signalwegs explizit blockiert. Für das DKK1-Signalmolekül konnte eine Rolle in der Pathogenese anderer humaner Tumore gezeigt und seine Bedeutung als Biomarker bereits demonstriert werden. Die Expression von DKK1 und seine Anwendung als serologischer Marker beim EAC ist noch nicht hinreichend erforscht.
Materialien & Methoden: Wir untersuchten die DKK1-Proteinexpression in resezierten Gewebeproben von Patienten mit EAC (n = 12) mittels qRT-PCR und Immunhistochemie. Die DKK1-Konzentration im Blutserum der EAC Patienten wurde mit ELISA vor und nach der Ösophagektomie bestimmt.
Ergebnisse: Ösophageale Adenokarzinomgewebe exprimierten das DKK1-Gen in höherem Ausmaß im Vergleich zu der intakten Mukosa (Mann-Whitney Test: p < 0,05). Immunohistochemisch zeigte sich eine starke DKK1-Proteinexpression in den neoplastischen Adenokarzinomzellen im Vergleich zur schwachen Färbung der Basalzellschicht in gesunder Mucosa. Die DKK1-Konzentrationen im Blutserum der Patienten sanken postoperativ signifikant. pT2 – 3 Tumore zeigten eine höhere DKK1-Expression und höhere DKK1-Serumlevel verglichen mit pTis und pT1 Tumoren.
Schlussfolgerung: DKK1-Expression ist im ösophagealen Adenokarzinomgewebe signifikant erhöht und korreliert mit dem Tumorstadium. DKK1-Serumkonzentrationen sind nach der chirurgischen Tumorresektion signifikant gesunken. DKK1 in Kombination mit anderen Tumormarkern könnte die Diagnose des ösophagealen Adenokarzinoms verbessern und möglicherweise als prognostischer serologischer Marker zur Identifikation von R0-Resektionen oder Rezidiven dienen.