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DOI: 10.1055/s-0035-1559507
Korrelation der Gesamtbehandlungskosten der Ösophagektomie mit zwei Komplikationscoringsystemen
Einleitung: Komplikationen nach Ösophagektomie haben eine besondere Bedeutung für die Prognose des Patienten und die zusätzlich entstehenden Kosten. Für die Klassifikation dieser Komplikation stehen der Clavien-Dindo Score (CDS) und das Accordion Severity Grading System (ASGS) zur Verfügung.
Ziel der hier vorgestellten Analyse ist ein Vergleich der beiden Scoringsysteme für postoperative Komplikationen nach transthorakaler Ösophagektomie. Als unabhängiger, objektiver Zielparameter wurden die Gesamtbehandlungskosten herangezogen.
Patienten: Es wurden 161 Patienten prospektiv untersucht, die 2013 durch eine transthorakale Ösophagektomie mit Rekonstruktion durch Magenhochzug (Ivor-Lewis-OP) behandelt wurden. In der prospektiven Dokumentation wurden alle Komplikationen, welche durch einen Katalog definiert wurden, nach Art und Behandlung erfasst. Analog zu den beiden Scoring Systeme wurde eine Stratifizierung durchgeführt. Bei Vorliegen mehrerer Komplikationen wurde jeweils die schwerste Komplikation zur Einordnung in das Scoringsystem verwandt. Zusätzlich wurden die Gesamtbehandlungskosten ermittelt und mit den Scoring-Systemen korreliert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Kruskal-Wallis Test für unabhängige Stichproben.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Gesamtkosten betrugen 24.400 € (Median 19.200 €). Die jeweiligen Fallkosten variierten dabei zwischen ca. 12.200 € bis und maximal 127.400 €. Dabei ergibt sich für beide Scoringsysteme ein P-Wert < 0,001.
Schlussfolgerung: Mit beiden Scoring-Systemen lassen sich Komplikationen nach Ösophagektomie sinnvoll klassifizieren. Dabei hat für dieses Patientenkollektiv das ASGS mit erweiterten Kriterien für komplexe Operation eine ähnliche Korrelation mit den Gesamtkosten im Vergleich zum Clavien-Dindo-Score.