Z Gastroenterol 2015; 53 - KC109
DOI: 10.1055/s-0035-1559499

Management iatrogener Perforationen des cervicalen Ösophagus

N Konieczny 1, J Dohmen 1, M Kaminski 1, T Vilz 1, H Matthaei 1, J Kalff 1, P Lingohr 1
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland

Einleitung: Cervicale Ösophagusperforationen sind ein insgesamt seltenes Krankheitsbild und treten meist iatrogen im Rahmen von Diagnostik und Interventionen im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes auf. Aufgrund der Lokalisation und der hohen Morbidität sind eine schnelle Diagnostik sowie eine suffiziente Therapie entscheidend für das weitere Outcome der Patienten.

Ziele und Methodik: Es wird die Diagnostik und Therapie, hierbei insbesondere das operativ technische Vorgehen, anhand zweier Fälle vorgestellt und anhand der verfügbaren Literatur diskutiert.

Ergebnis: Bei zwei Patienten war es im Rahmen einer transösophagealen Echokardiografie (TEE) ex domo zu einer Perforation im Bereich des cervikalen Ösophagus gekommen. Initial waren die Patienten asymptomatisch, zeigten aber im Verlauf starke Schmerzen, den Nachweis eines Pneumomediastinums in der Bildgebung sowie die Entwicklung einer Sepsis. Daraufhin erfolgte die notfallmäßige Verlegung in unsere Klinik zur operativen Versorgung mittels Exploration, direkter Naht der Perforation und anschließender Plastik mit einem gestielten Sternocleidomastoideus-Lappen. In beiden Fällen konnte ein primärer Verschluss des Defekts und eine Stabilisierung der Patienten erreicht werden.

Schlussfolgerung: Aufgrund immer häufigerer Diagnostik und Interventionen im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes steigt einhergehend damit die Komplikationswahrscheinlichkeit sowie -rate an. Bei einer entsprechenden postinterventionellen Symptomatik sollte auch an eine cervicale Ösophagusperforation gedacht und eine umgehende Diagnostik sowie ggf. die operative Behandlung eingeleitet werden.