Z Gastroenterol 2015; 53 - KC093
DOI: 10.1055/s-0035-1559483

Einsatz des Da Vinci OP Roboters bei der abdominothorakalen Ösophagusresektion

J Egberts 1, H Aselmann 1, A Bernsmeier 1, D Seifert 1, C Hauser 1, T Becker 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland

Hintergrund:

Eine kurative Therapieoption zur Behandlung des lokal begrenzten Ösophaguskarzinoms stellt die abdominothorakale Ösophagusresektion mit Magenhochzug. In den letzten Jahren wurden zunehmend Teilschritte dieser Operation in minimal invasiver Technik durchgeführt. Nach wie vor ist die Anlage der intrathorakalen Anastomose in minimal invasiver Technik bei dem heutigen Stand der apparativen und technischen Mittel eine Herausforderung.

Seit einiger Zeit wird in unserer Klinik das 4 armige Roboter-Plattform-Systems bei Ösophagusresektionen eingesetzt. Gerade beim thorakalen Teil der Operation kommen die Vorteile dieses Systems voll zum Vorschein.

Material und Methoden: Die klinischen und operativen Daten der Patienten, die sich einer roboterassistierten Ösophagusresektion unterzogen, werden untersucht.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Abstrakterstellung wurden bislang n = 30 Patienten in roboterassistierter Technik operiert. Es wurden 4 Seit zu Seit-Anastomosen in Staplertechnik, 12 End zu Seit Anastomosen in Handnahttechnik, sowie 5 in Zirkularstaplertechnik sowie 9 zervikale Anastomosen angelegt. 19 Patienten wurden in komplett minimal invasiver Technik operiert, die übrigen Operationen erfolgten in Hybrid Technik (kombiniert minimal invasiv-konventionell mittels Laprotomie, bzw. Thorakotomie). Die OP Zeiten konnten im Verlauf von 522 min mit zunehmender Routine sowohl operativ als auch perioperativ auf 410 min reduziert werden. Die Anzahl der entfernten Lympknoten betrug im Median 23 (13 – 50), 28 von 30 Patienten konnten R0 reseziert werden.

Schlussfolgerung: Die roboter-assistierte minimal invasive Ösophagusresektion kann sicher und technisch sinnvoll durchgeführt werden. Sowohl eine komplette ausgedehnte Lymphadenektomie als auch eine intrathorakale Anastomose ist präzise und komfortabel unter idealen Sichtbedingungen (3D Sicht) möglich.