Z Gastroenterol 2015; 53 - KG345
DOI: 10.1055/s-0035-1559371

Fallserie zur Endoskopischen Vollwandresektion anhand zweier unterschiedlicher Techniken (Dortmunder Methode und FTRD-System) mithilfe des OTSC-Systems

M Fähndrich 1, M Sandmann 1
  • 1Endoskopie, Klinikum Dortmund, Interventionelle Endoskopie, Dortmund, Deutschland

Einleitung: Das „over the scope clipping-system” (OTSC) wurde eigentlich zur Therapie von gastrointestinalen Blutungen entwickelt. Diese retrospektive Studie soll die Effektivität und Sicherheit der Vollwandresektion im Gastrointestinaltrakt mithilfe des OTSC Systems zeigen.

Material und Methoden: Von Mai 2010 bis März 2015 wurden 21 Patienten mit Gastrointestinalen Läsionen < 30 mm mithilfe des OTSC 12/6gc, 14/6 t oder dem FTRD (Ovesco, Tübingen, Germany) in diese retrospektive Fallserie am Klinikum Dortmund eingeschlossen.

Ergebnisse: 21 Patienten (8 männlich, 13 weiblich) wurden in diese Retrospektive Studie eingeschlossen. Zu den Indikationen gehörten: Neuroendokriner Tumor (NET) (n = 8) (Magen n = 1, Duodenum n = 1 und Rektum n = 6); R1 Situation bei einem Frühkarzinom nach konventioneller Polypektomie n = 7 (Colon ascendens n = 2, Colon descendens n = 1 und Sigma n = 4); Rezidiv-Polyp (n = 5) (Colon ascendens n = 2, Colon transversum n = 2 und Sigma n = 1) und submuköse Raumforderungen n = 1 (Magen). In 17 Fällen wurde die Vollwandresektion mit der Dortmunder Technik (Kombination aus OTSC System und Inoue Kappe) vollzogen, in 4 Fällen mit dem neuen FTRD-System der Firma Ovesco®. Der technische Erfolg in der Anwendung lag bei 95% (20 von 21 Patienten). Bei einem Patienten verhakte das 14 6/t OTSC-System und ließ sich nicht platzieren. Hier erfolgt die chirurgische Intervention. Der endoskopische Erfolg (Clipapplikation und anschließende Schlingenresektion) lag bei 100% (20 von 20 Patienten). Das endgültige histologische Ergebnis zeigte eine Vollwandresektion in 62% (13 Patienten) und in 7 Fällen eine Resektion bis in die tiefe Lamina muscularis. In allen 20 Fällen konnte eine R0 Situation erreicht werden. Es zeigten sich keine Komplikationen im Rahmen der endoskopischen Intervention.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Vollwandresektion mithilfe des OTSC Systems hat Einzug in die Routine der interventionellen Endoskopie gefunden und ist eine alternative Methode zur chirurgischen minimal invasiven Therapie geworden.