Z Gastroenterol 2015; 53 - KG340
DOI: 10.1055/s-0035-1559366

Evaluation der gezielten Hämostasetherapie peptischer Ulcusblutungen hohen Risikos mittels endoskopischen Dopplers

M Kantowski 1, A Schöpfer 2, U Settmacher 3, A Stallmach 4, C Schmidt 4
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
  • 2Centre Hospitalier Universitaire Vaudois/CHUV, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Lausanne, Schweiz
  • 3Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemeine, Visceral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland

Eine erneute Blutung nach endoskopischer Therapie peptischer Ulzera ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert. Mittels endoskopischen Dopplers (ED), der eine gezielte Therapie des zuführenden Gefäßes ermöglicht, könnte eine Verbesserung der Outcome-Parameter bei Patienten mit gastroduodenalen Ulzera hohes Risikos ermöglichen. Diese Studie untersucht die Effektivität dieser gezielte Hämostase-Therapie in der täglichen klinischen Praxis.

60 Patienten mit einer GIB aus einem peptischen Ulkus (Stadium Forrest Ia, Ib, IIa) wurden randomisiert in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine kombinierte Injektionstherapie unter Verwendung von Suprarenin und Fibrinkleber, individuelle Patienten wurden zusätzlich mittels Hämoclip therapiert. In der nicht-Doppler (ND) Gruppe wurden die Injektionen durch den visuellen Aspekt des Ulcus geführt, während in der ED-Gruppe die submukosalen Gefäße durch den endoskopischen Doppler lokalisiert und gezielt verschlossen wuurden. Der primäre Endpunkt der Studie war die Rate erneuter Blutungen.

35 Patienten wurden der ED-Gruppe, 25 Patienten der ND-Gruppen zugeordnet. Hinsichtlich der Ulkus-Charakteristika wurden keine signifikanten Unterschiede beobachtet, bis auf eine größere Anzahl intubierter Patienten in der ND-Gruppe (44% vs. 14%; p = 0,01). Eine Rezidivblutung wurde bei 7/35 (20%) der Patienten in der ED-Gruppe und bei 13/25 (52%) der Patienten in der ND-Gruppe beobachtet (p = 0,01). Eine geringere Anzahl der ED-Patienten bedurfte einer chirurgischen Intervention verglichen mit der ND-Gruppe (1/35 vs. 6/25; p = 0,012). Die blutungassoziierte aber nicht die Gesamtmortalität war in der ED-Gruppe reduziert (1/7 vs. 6/8, p = 0,019). Die Anzahl transfundierter Erythrozytenkonzentrate (ED: 3,1 vs. ND: 4,5; p = 0,244) und die Länge des Krankenhausaufenthaltes (ED = 8,9 Tage vs. ND = 10,0 Tage; p = 0,615) unterschieden sich nicht.

In dieser vergleichenden Analyse war die Verwendung des endoskopischen Dopplers, der eine gezielten Hämostase ermöglicht, mit einer signifikanten Reduktion der Rate erneuter Blutungen und chirurgischer Interventionen sowie einer reduzierten blutungsassoziierten Mortalität verbunden. Eine größere, randomisierte klinische Studie sollte diese therapeutische Intervention weitergehend evaluieren.