Z Gastroenterol 2015; 53 - KG338
DOI: 10.1055/s-0035-1559364

Hemospray als endoskopische Salvage Therapie in der gastrointestinalen Blutung

A Hagel 1, H Albrecht 1, G Ingo 1, F Vitali 1, A Nägel 1, M Neurath 1, M Raithel 1
  • 1Uniklinik Erlangen, Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Erlangen, Deutschland

Die gastrointestinale Blutung stellt teilweise hohe Herausforderungen an den Endoskopiker und kann lebensgefährliche Ausmaße annehmen. Neben interventionellen Maßnahmen wie das Unterspritzen mit einer Suprareninlösung, Fibrin oder Clipapplikation, wurde in den letzten Jahren ein Spray entwickelt, welches eine mechanische Barriere bildet und so die Blutung, zumindest zeitweise, stoppt. Zusätzlich regt dieses Pulver die Blutgerinnung an, um eine permanente Blutstillung zu erreichen.

Die bisherigen Publikationen untersuchten dieses sogenannte Hemospray erfolgreich als Alternative in der Erstlinie im Rahmen der endoskopischen Blutstillung. In unserer Klinik wird Hemospray als Salvagetherapie eingesetzt, wenn die herkömmlichen Maßnahmen der Blutstillung keinen suffizienten Erfolg gezeigt haben.

Im einem ein Jahres Zeitraum von August 2013 bis August 2014 wurde insgesamt 29 mal Hemospray bei insgesamt 23 Patienten angewandt. 27 Applikationen wurden im Rahmen von oberen GI – Blutungen, 2 Applikationen bei Anastomosenulzera im Sigma durchgeführt.

Ein kurzfristiger Erfolg konnte bei insgesamt 28 Patienten erzielt werden. Bei einem Patienten trat ein technisches Versagen im Sinne mehrmaligen Verstopfens des Applikationskatheters auf. Als langfristig erfolglos wurden 2 Blutungsursachen verzeichnet. Zum einen wurden 2 Patienten mit einem Magenkarzinom nach erfolgreicher Blutstillung gastrektomiert. Zum anderen zeigten 6 Patienten nach initial erfolgreicher Therapie einer Forrest Ia Ulkusblutung eine erneute Blutung in diesem Bereich. 4 Patienten wurde diesbezüglich operiert, bei einem Patienten erfolgt ein Coiling der Arteria gastroduodenalis. Im 6 Patienten konnte im Verlauf eine endoskopische Clipapplikation durchgeführt werden.

Bei venösen Blutungen mit einem geringen intravasalen Druck konnte in unserem Kollektiv eine zuverlässige Blutstillung erreicht werden. Bei Patienten mit einer arteriellen Ulkusblutung kam es in knapp 65% zu einer erneuten Blutung nach initialer Hämostase. Hier scheint der Zeitraum bis zum Abfallen des Hemosprays nicht ausreichend um einen Gefäßverschluss herbeizuführen. Dies ist jedoch ausreichend, um zumindest eine aktive Blutung temporär zu stoppen, den Patienten zu stabilisieren und einer weiteren Versorgung zuzuführen.