Z Gastroenterol 2015; 53 - KG333
DOI: 10.1055/s-0035-1559359

Hygienische Überprüfung der Aufbereitung von Duodenoskopen im Vergleich mit anderen Endoskopen – eine multizentrische Studie aus Hamburg

S Groth 1, S Faiss 2, F Hagenmüller 3, S Ulrich 3, U Denzer 1, W Cordruwisch 2, P Kaulfers 4, D Burmester 5, U Jürs 6, T Rösch 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
  • 2Asklepios-Klinik Barmbek, Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Hamburg, Deutschland
  • 3Asklepios-Klinik Altona, Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Hamburg, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Krankenhaushygiene, Hamburg, Deutschland
  • 5Asklepios-Klinik Altona, Medizinische Klinik, Krankenhaushygiene, Hamburg, Deutschland
  • 6Asklepios-Klinik Barmbek, Krankenhaushygiene, Hamburg, Deutschland

Hintergrund: In den USA wurde vor kurzem eine intensive Diskussion über Endoskop-Aufbereitungslücken bei Duodenoskopen losgetreten, indem in mehreren Foren, u.a. in hochrangigen Zeitschriften (JAMA 2014;312:1447 – 1455) über die Verbreitung von Problemkeimen via ERCP berichtet wurde. Ziel der vorliegenden Erhebung ist es, in mehreren Kliniken in Hamburg die routinemäßige Hygiene-Kontrollen der Duodenoskop-Aufbereitung zu analysieren.

Patienten und Methodik: Bislang wurden Ergebnisse aus drei Kliniken mit hohem ERCP-Aufkommen (> 300) von 2009 – 2014 analysiert. Die Aufbereitung der Endoskope erfolgte in allen drei Kliniken maschinell mit mechanischer Bürsten-Vorreinigung der Kanäle. Routinemäßige Hygiene-Kontrollen wurden alle 3 – 6 Monate an verschiedenen Gerätetypen durchgeführt. Der Nachweis einer möglichen Kontamination erfolgte über Tupferabstriche (Ventile und von außen schwer zugängliche Öffnungen wie z.B. die Albaranhebelnische) und Spüllösungen (Instrumentier/Luft-Wasser-Spülkanal) mit anschließender mikrobiologischer Untersuchung.

Ergebnisse: Erfasst wurden insgesamt über 6 Jahre mikrobiologische Untersuchungen an 180 Duodenoskopen durchgeführt, zum Vergleich wurden die Test von 305 Gastroskopen und 282 Koloskopen herangezogen. Hierbei zeigte sich lediglich in einem Fall (Gastroskop 2012) ein Keimnachweis von Stenotrophomons maltophila, einem Bakterium von niedriger Virulenz. Alle anderen Endoskope und insbesondere alle Duodenoskope wurden negativ getestet.

Schlussfolgerungen: Die in Deutschland gängige Duodenoskop-Aufbereitung mit mechanischer Vorreinigung erscheint nach Routine-Hygienekontrollen sicher; die vorliegende Untersuchung wird auf mehrere Kliniken in Hamburg ausgeweitet werden und sich auch prospektiv mit Problemkeimen beschäftigen.