Z Gastroenterol 2015; 53 - KG310
DOI: 10.1055/s-0035-1559336

Deutsches EndoBarrier® Register – Konzept, Struktur, und aktueller Status

S Groth 1, J Seufert 2, T Rösch 1, N Sauer 3, M Schlensak 4, F Dederichs 5, R Veitt 6, E Dewald 7, T Eberl 8, P Sagemüller 9, D Raddatz 10, J Aberle 11
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Freiburg, Schwerpunkt Endokrinologie & Diabetologie, Freiburg, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, II. Mediziinische Klinik, Endokrinologie, Hamburg, Deutschland
  • 4St. Martinus-Krankenhaus, Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie, Adipositaszentrum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • 5Marienhospital Gelsenkirchen, Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie, Gelsenkirchen, Deutschland
  • 6Elisabeth Klinikum Schmalkalden GmbH, Klinik und Poliklinik für Interdisziplinäre Endoskopie, Zentrum für bariatrische Endoskopie, Schmalkalden, Deutschland
  • 7Klinikum Forchheim, Gastroenterologie, Forchheim, Deutschland
  • 8Donau-Ries-Klinik, Gastroenterologie, Donauwörth, Deutschland
  • 9Diabetes Schwerpunktpraxis, Diabetologe, Asbach-Bäumenheim, Deutschland
  • 10Universitätsklinikum Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Endokrinologie, Göttingen, Deutschland
  • 11Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, II. Medizinische Klinik, Endokrinologie, Hamburg, Deutschland

Hintergrund: Übergewicht und Typ-2-Diabetes stellen weltweit eine zunehmende und kostenintensive Erkrankung dar. Die derzeitigen konservativen Behandlunkskonzepte reichen häufig nicht aus, um die angestrebten Therapieziele zu erreichen. Die bariatrische Chirurgie stellt ein effektives Verfahren dar, welches allerdings maximal invasiv und mit entsprechenden Komplikationsrisiken belastet ist. Die endoskopische biliodigestive Diversion mit dem EndoBarrier® könnte hier einen vernünftigen Mittelweg darstellen und soll vor allem bei adipösen Diabetikern zum Einsatz kommen. Erfahrungen in Bezug auf einen langfristigen, anhaltenden Behandlungserfolg und die Patientensicherheit im Alltag konnten bislang noch nicht gezeigt werden. Dies ist das Ziel des nun etablierten deutschen EndoBarrier-Registers.

Patienten und Methoden: Das Register soll aus insgesamt 30 deutschen Zentren die prä-, peri- und postinberventionellen Daten und Verläufe von Patienten sammeln, welche einen EndoBarrier erhalten. Für die Datenerfassung wurde ein elektronischer Patienten-Erhebungsbogen entwickelt, der online ausgefüllt werden kann. Ziel der Datenerfassung ist es zunächst einen Langzeitverlauf über 5 Jahre zu erhalten, wobei die maximale Patientenzahl derzeit auf 1000 Patienten begrenzt ist. Ein Datenmonitoring ist geplant.

Ergebnisse: Seit der CE-Zertifizierung des Systems im Jahr 2010 wurden in Deutschland ca. 400 Patienten behandelt. Das EndoBarrier-Register erfasst neben den Stammdaten die Werte für den Gewichtsverlauf, mögliche Komplikationen, kardiovaskuläre Ereignisse, den Verlauf des Glukosestoffwechsels, des Blutdruckes, des Fettstoffwechsels, den Vitamin und Mineralhaushalt, sowie sonstige adipositasbedingte Komorbiditäten. Bislang haben sich seit Januar 2014 acht Zentren beteiligt, die bis zum 31.3.2015 134 Patienten eingeschlossen haben (Abbildung 1). Im September werden hierzu die ersten Ergebnisdaten mit einem Follow-up von 6 Monaten erwartet.

Schlussfolgerung: Das deutsche EndoBarrier-Register soll den Langzeitverlauf nach einer endoskopisch biliodigestiven Diversion erfassen und hierbei Nutzen und mögliche Risiken des Systems in der klinischen Routine darstellen. Durch die deutschlandweite Datenerhebung soll eine aussagekräftige Fallzahl erreicht werden.