Z Gastroenterol 2015; 53 - KG236
DOI: 10.1055/s-0035-1559262

Sorafenib plus Doxorubicin versus Sorafenib alone for advanced hepatocellular carcinoma (Soradox trial): final results of a prospective, randomized, open-label, multicenter phase IIB trial

L Perkhofer 1, T Ettrich 1, S Behl 2, A Zipprich 2, D Waldschmidt 3, S Belle 4, M Wörns 5, P Michl 2, T Seufferlein 1, M Dollinger 1
  • 1Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm, Zentrum für Innere Medizin, Ulm, Deutschland
  • 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinikum Halle/Saale, Innere Medizin I, Halle/Saale, Deutschland
  • 3Universität Köln, Universitätsklinikum Köln, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
  • 4Innere Medizin, Universitätsmedizin Mannheim, II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • 5Innere Medizin, Johannes Gutenberg-Universität, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland

Einleitung: Sorafenib ist derzeit Standardtherapie beim fortgeschrittenen Hepatozellulären Karzinom (HCC) BCLC Stadium C. In einer Vorarbeit zeigte sich die Kombination aus Doxorubicin/Sorafenib hinsichtlich der Zeit bis zur Progression (TTP) sowie des Gesamtüberlebens (OS) vorteilhaft gegenüber Sorafenib.

Ziel: Evaluation der Kombination aus Doxorubicin/Sorafenib gegenüber der Standarttherapie mit Sorafenib bei fortgeschrittenem HCC.

Methodik: Patienten mit fortgeschrittenem HCC (BCLC C, Child-Pugh 5 – 7 Punkte, ECOG 0 – 2), wurden in dieser prospektiven, multizentrischen Phase IIb Studie mit 2-armigen Design in Gruppe A: Doxorubicin/Sorafenib gegenüber Gruppe B: Sorafenib randomisiert. Die Sorafenib Dosis betrug zweimal täglich 400 mg p.o. in beiden Therapiearmen, im Arm A wurde zusätzlich Doxorubicin i.v. (60 mg/m2) an Tag 1 des 21-tägigen Zykluses verabreicht, max. 6 Zyklen. Primärer Endpunkt (EP) der Studie war die TTP. Sekundäre EP waren Sicherheit und OS.

Ergebnis: 30 Patienten wurden im Rahmen der Studie 1:1 randomisiert (Screening 44 Patienten; nicht eligibel 14 Patienten) und bilden die ITT-Population (Definition: mind. 1 Therapiedosis erhalten). Als Subgruppe wurde eine modifizierte ITT (mITT) definiert (mind. 1 Therapiezyklus + Staging-Bildgebung nach Baseline) resultierend in 11 Patienten Arm A und 12 in Arm B. Die mediane TTP zeigt einen Trend zugunsten einer Sorafenib-Therapie sowohl in der ITT wie mITT ohne statistische Signifikanz zu erreichen (mITT: 7,11 vs. 8,45 Monate; p = 0,65). Der sekundäre EP OS zeigte in der ITT-Population einen Trend zugunsten von Arm B (6,97 vs. 19,8 Monate; p = 0,14), in der mITT war dieser Unterschied statistisch signifikant (7,98 vs. 20,33 Monate; p = 0,047). Die Disease Control Rate (CR+PR+SD) war 75% in Arm A und 63,6% in Arm B. Nebenwirkungen waren im Mittel häufiger in Arm A, jedoch ohne signifikante Unterschiede hinsichtlich CTCAE Grad ≤2 noch > 2 zwischen den Gruppen. Gastrointestinale Beschwerden (19,8%) waren vor Blutbildveränderungen (18,5%) die häufigsten Nebenwirkungen.

Zusammenfassung: Die Kombination aus Doxorubicin/Sorafenib konnte keinen Vorteil hinsichtlich TTP, OS und Nebenwirkungen gegenüber einer Sorafenib-Therapie erzielen. Vielmehr zeigte sich eine statistisch signifikante Verkürzung des OS in der mITT.