Z Gastroenterol 2015; 53 - KG180
DOI: 10.1055/s-0035-1559206

Ultraschallgesteuerte (Rendez-Vous-) PTCD bei Komplikationen maligner Gallengangsstenosen

A Wagner 1, F Berr 1, P Friesenbichler 1, M Hell 2, G Wolkersdörfer 1
  • 1Landeskrankenhaus, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie-Hepatologie, Nephrologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen, Salzburg, Österreich
  • 2Landeskrankenhaus, Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle, Salzburg, Österreich

Einleitung: Die PTCD ist eine weithin etablierte Methode und wird fluoroskopisch unterstützt durchgeführt. Wir beschreiben den Einsatz des transkutanen Ultraschalls zur selektiven Punktion von Abszessen, Segment- und Subsegmentästen zur gezielten und ggf. endoskopisch unterstützten Therapie bei einem erheblich vorbehandelten Patientenkollektiv mit malignen Gallengangsstenosen.

Methoden: Bei 25 Patienten (11 männlich, 14 weiblich, im Mittel 72 Jahre) wurden insgesamt 62 Eingriffe sonographisch gezielt durchgeführt. Zwei Drittel der Eingriffe wurden an den rechtsseitigen Gallenwegen durchgeführt, ein Drittel an den linksseitigen. Bei 8 (entsprechend 32%) der Patienten war zur Umwandlung in eine extern-interne Drainage ein endoskopisch unterstütztes (rendez-vous) Verfahren erforderlich.

Ergebnisse: Wichtigste Frühkomplikation der PTCD war die Dislokation (19%), wenn im ersten Schritt keine interne Ableitung erzielt wurde. Weitere Frühkomplikationen traten in 11% der Prozeduren in Form von Fisteln, Schmerzen oder Hautrötung auf. Das prozedurbezogene, mediane Überleben betrug 196 Tage, die prozedurbezogene 30-Tage-Mortalität lag bei 8% und konnte der Grundkrankheit oder deren nicht mehr beherrschbaren Komplikationen zugeschrieben werden. Spätkomplikationen waren selten. Metastasen im Stichkanal traten bei 2 Patienten (entsprechend 3% der Prozeduren) auf. Infektionen waren eine häufige Indikation zur PTCD-Anlage und konnten durch den Eingriff bestätigt werden. Zu Infektionskomplikationen infolge des Eingriffs trug entweder das primär vorhandene Keimspektrum oder das durch die Intervention translozierte Keimspektrum bei (sekundär endogen).

Schlussfolgerung: Die selektive ultraschallgesteuerte perkutane transhepatische Cholangiografie und Drainage mit fallweisem Einsatz eines rendez-vous Manövers ist eine sichere und komplikationsarme Methode. Durch die langen Überlebenszeiten nach PTCD-Anlage wird die Effektivität bei der Therapie der Komplikationen der Grundkrankheit belegt.