Z Gastroenterol 2015; 53 - KG168
DOI: 10.1055/s-0035-1559194

Non-transferrin bound iron im Serum von Leberzirrhosepatienten

C Graf 1, D Riedel 1, W Stremmel 1, U Merle 1
  • 1Medizinische Klinik, Universitätsklinik Heidelberg, Gastroenterologie, Heidelberg, Deutschland

Einleitung: Non-transferrin bound iron ist eine heterogene Eisenfraktion, welche im Serum nicht an Transferrin gebunden vorliegt sondern an Albumin, Citrat und andere negativ geladene Liganden. Es ist reaktiv und kann über die Fentonreaktion reaktive Sauerstoffspezies (ROS) generieren, die zu schweren Zellschädigungen führen können. In dieser Studie untersuchten wir die Prävalenz von NTBI in Leberzirrhoseseren.

Material und Methoden: Es wurde die NTBI-Konzentration im Serum von 33 Leberzirrhotikern und von 47 bzgl. der Leberfunktion gesunden Probanden mithilfe einer auf Fluoreszenzspektroskopie basierenden Methode gemessen. Die Messmethode beruht auf der Bindung von NTBi an Chromophoren eines Bodenbakteriums und wurde basierend auf der von Sharma et al. (Analytical Biochemistry, 2009) publizierten Methode etabliert.

Ergebnisse: Die NTBI-Konzentration im Serum des Leberzirrhosekollektivs lag im Mittel bei 7,8 ± 12,4µM und war damit mit einem Faktor von 3,5 signifikant höher (p < 0,05) als die NTBI-Konzentration im Kontrollkollektiv mit einem Mittwelwert von 2,2 ± 0,7µM. Die ermittelten NTBI-Werte korrelierten signifikant mit der Transferrinsättigung (r = 0,28; p < 0,05), Serumeisen (r = 0,29; p < 0,01), den Bilirubin (r = 0,77; p < 0,01) – und Albuminwerten (r = 0,24; p < 0,05).

Schlussfolgerung: Die Daten unserer Studie zeigen, dass erhöhte NTBI-Konzentrationen im Serum von Leberzirrhosepatienten vorliegen. Ein pathophysiologischer Zusammenhang im Sinne eines NTBI-induzierten Leberschadens ist möglich. Um jedoch konkretere Aussagen diesbezüglich treffen zu können, müssen weitere Studien zu NTBI und seine hepatozellulären Schädigungsmechanismen erfolgen.