Z Gastroenterol 2015; 53 - KG124
DOI: 10.1055/s-0035-1559150

Technische und frühe Komplikationen bei und nach TIPS-Implantation: Ergebnisse einer prospektiven, nicht-interventionellen Registerstudie

D Bettinger 1, J Byrtus 2, J Trebicka 3, D Bastgen 3, M Treitl 4, T Sauerbruch 3, M Schultheiß 1, R Thimme 1, M Rössle 5
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik I, Deutschland
  • 4Klinikum der LMU München, Innenstadt Campus, Institut für Klinische Radiologie, Deutschland
  • 5Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, PraxisZentrum für Gastroenterologie und Endokrinologie, Deutschland

Einleitung: Obwohl die TIPS-Implantation bereits seit mehr als 25 Jahren durchgeführt wird, existiert bisher keine prospektive Untersuchung über technische und frühe Komplikationen. Aus diesem Grunde wurden technische und frühe Komplikationen im Rahmen einer Registerstudie systematisch erfasst.

Methoden: 412 Patienten wurden in die Auswertung einbezogen. Zur Erkennung eventueller Fehlpunktionen war der Interventionalist angehalten, jede Nadelpassage mittels einer kleinen Kontrastmittelinjektion zu dokumentieren.

Ergebnisse: Insgesamt kam es bei 58 Eingriffen (14%) zu einer technischen Komplikation in Form einer Fehlpunktion. Die häufigsten Fehlpunktionen erfolgten in die A. hepatica (18 Patienten, 4,4%). Hieraus entstanden keine erkennbaren klinischen Folgekomplikationen. Bei 13 Patienten (3%) wurde die Leberkapsel perforiert, was bei 1 Patienten zu einer schweren und transfusionsbedürftigen intraabdominalen Blutung führte. Frühe klinische Komplikationen wurden bei 45 Patienten (11%) beobachtet. Sie bestanden hauptsächlich in einer Zunahme der hepatischen Enzephalopathie. 4 Patienten verstarben während des Indexaufenthaltes.

Schlussfolgerungen: In erfahrenen Zentren ist die Komplikationsrate gering und führt nur in der Ausnahme zu einer klinischen Konsequenz. Die frühe (nicht-technische) Mortalität während des Indexaufenthaltes liegt bei etwa 1%.