Ultraschall Med 2015; 36 - A240
DOI: 10.1055/s-0035-1558766

Pränasale Hautdicke und Nasenbeinlänge als sonographische Marker für Trisomie 21 im ersten Trimenon

G Manegold-Brauer 1, 2, L Bourdil 1, C Berg 1, 3, A Schoetzau 4, U Gembruch 1, A Geipel 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Universitätsklinikum Bonn
  • 2Abteilung für Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsspital Basel
  • 3Abteilung für Pränatalmedizin und Gynäkologische Sonografie, Universitätsklinik Köln
  • 4Departement Biomedizin, Universität Basel

Ziel: Erstellung von Referenzkurven für die pränasale Hautdicke (prenasal thickness: PT) im ersten Trimenon. Evaluierung der Ratio aus PT und Nasenbeinlänge (NBL) als Marker für Trisomie 21.

Methoden: Es wurden 1155 normale Feten und 44 Feten mit Trisomie 21 zwischen 11+0 und 13+6 SSW in die Studie eingeschlossen. In gespeicherten zwei-dimensionalen sagittalen Profilbildern wurden die PT und NBL retrospektiv gemessen.

Ergebnisse: Die PT stieg proportional zur Scheitel-Steiß-Länge (SSL) von 1,0 mm bei einer SSL von 45 mm auf 1,6 mm bei einer SSL von 84 mm. Die Ratio aus PT/NBL lag im Normalkollektiv unabhängig von der SSL konstant bei 0,6. Von 44 Feten mit Trisomie 21 hatten 17 (38,6%) eine PT > 95. Perzentile und 27 (61,4%) eine NBL < 5. Perzentile. Bei 39/44 Fällen mit Trisomie 21 (88,6%) lag die PT/NBL Ratio > 95. Perzentile. Die PT/NBL Ratio war damit signifikant höher im Verglich zu normalen Feten (p < 0,0001). Bei einem PT/NBL Cut-off von 0,8 lag die Sensitivität für Trisomie 21 bei 86,4% und die Spezifität bei 98,4%.

Schlussfolgerung: Die Ratio aus PT/NBL ist den beiden Einzelparametern in der Detektion von Trisomie 21 überlegen und könnte zukünftig als weiterer Zusatzmarker im ersten Trimenon Berücksichtigung finden.