Ultraschall Med 2015; 36 - A222
DOI: 10.1055/s-0035-1558748

Kardiale Funktion bei Feten mit Hydrops fetalis

J Degenhardt 1, C Enzensberger 2, A Wolter 1, O Graupner 1, T Kohl 3, A Kawecki 1, R Axt-Fliedner 1
  • 1Abteilung für Pränatalmedizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Gießen
  • 2Abteilung für Pränatalmedizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Marburg
  • 3Deutsches Zentrum für Fetalchirurgie und minimal invasive Therapie (DZFT), Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Gießen

Ziel: Untersuchung der kardialen Funktion bei Feten mit Hydrops fetalis mittels Gewebedoppler zum Zeitpunkt der Diagnose in unserem Zentrum.

Methoden: 21 Feten mit Hydrops fetalis wurden eingeschlossen. Zur Beurteilung der kardialen Funktion wurden folgende Parameter untersucht: A. umbilicalis, A. cerebri media und Ductus venosus mittels Spektraldoppler, sowie isovolumetrische Kontraktionszeit (ICT), Ejektionszeit (ET) und isovolumetrische Relaxationszeit (IRT), Maximalgeschwindigkeit des Myokards bei E- und A-Welle und Systole (E', A', S') mittels gepulstem Gewebedoppler (PW TDI) für beide Ventrikel. E'/A'-Ratio und myokardialer Performance Index (MPI) wurden berechnet.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Schwangerschaftsalter bei der Vorstellung mit Hydrops fetalis in unserer Klinik betrug 25 (18 – 33) SSW. Zwei Feten zeigten einen erhöhten umbilikoplazentaren Widerstand mit enddiastolischem Nullfluss in der A. umbilicalis. Fünf Feten zeigten eine erhöhte Pulsatilität im Ductus venosus. ICT und IRT für beide Ventrikel waren verlängert, so dass sich ein erhöhter MPI für beide Ventrikel ergab (links 0,72 (SD 0,31) und rechts 0,61 (SD 0,17).

Schlussfolgerung: Die Analyse der Funktion beider Ventrikel mit PW TDI hat das Potential, eine beginnende kardiale Dysfunktion früher zu detektieren als die konventionellen klinischen Überwachungsparameter. Aus diesem Grund sollte die kardiale Funktionsanalyse Teil der Überwachung dieser Feten sein, um so Verschlechterungen des fetalen Zustands früher erkennen und das perinatale Outcome verbessern zu können.