Aktuelle Dermatologie 2015; 41 - A10
DOI: 10.1055/s-0035-1558579

Sebocystomatosis scroti: Therapie mit dem Erbium:YAG-Laser

J Kleemann 1, F Ochsendorf 1, R Kaufmann 1, M Meissner 1
  • 1Klinik für Dermatologie, Universitätsklinik Frankfurt a. M.

Bei der Sebocystomatosis scroti handelt es sich um eine benigne Erkrankung, die durch das Auftreten multipler Epidermalzysten am Skrotum definiert ist. Diese stellen sich in Form von gelblichen, prall-elastischen, indolenten Papeln und Knoten dar. Die Ätiologie dieser Erkrankung ist bisher ungeklärt. Bisherige Therapieverfahren sind rein chirurgisch. Zahlreiche verschiedene Techniken wurden beschrieben. Als Standardtherapie gilt die spindelförmige Exzision, bei der die Zyste in toto mit Zystensack entfernt wird und der Defekt anschließend mit Nahtmaterial primär verschlossen wird. Bei ausgedehnten Befunden gilt die großflächige Exzision mit Entfernung der Tunica dartos als effektive Alternative mit geringer Rezidivrate, aber großem Gewebedefekt. Ein von uns angewandtes, schonendes Verfahren ist die Therapie mit dem Erbium:YAG Laser. In Lokalanästhesie wird die Epidermis über den Epidermalzysten mittels Erbium YAG Laser (5J/cm2 5 – 8 Hz, 5 mm Spot) bis zum Freiligen des Zystensacks abgetragen. Die Zyste wird mit einer Pinzette gefasst, der Zystensack stumpf freipräpariert und in toto entfernt. Nach Anlage eines Polividonjod Verbandes erfolgte die sekundäre Wundheilung. Die angewendete Technik ermöglicht eine schnelle und gewebesparende Entfernung multipler Epidermalzysten in lokaler Betäubung. Die Sekundärheilung am Skrotum erfolgt in kurzer Zeit und mit einem guten kosmetischen Ergebnis. Vorteil des Erbium:YAG Lasers ist die kalte Ablation mit minimalen thermischen Begleitschäden und geringem Narbenrisiko.