Drug Res (Stuttg) 2015; 65(S 01): S19
DOI: 10.1055/s-0035-1558067
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sarkopenie: Bedeutung und Definition im Wandel

K. Norman
Leiterin der AG Ernährung und Körperzusammensetzung i. R. d. Forschungsgruppe Geriatrie, Interdisziplinäres Stoffwechsel-Centrum, Lipidambulanz, Lipidapherese, Ernährungsmedizin und Sprechstunde für Altersmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
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04 November 2015 (online)

Unter Sarkopenie (aus dem Griechischen: sarx = Fleisch; -penia = Mangel) versteht man die meist altersassoziierte Abnahme der Skelettmuskulatur. Die Ursachen für die Sarkopenie im Alter sind noch nicht eindeutig geklärt, scheinen aber multifaktoriell zu sein. Sie umfassen unter anderem endokrine und neuromuskuläre Veränderungen, eine genetische Prädisposition, aber auch Lifestyle-Faktoren wie geringe physische Aktivität und eine unzureichende Ernährung bzw. die im Alter häufig vorkommende Malnutrition. Die Folgen der Sarkopenie sind weitreichend und manifestieren sich unter anderem in einer reduzierten Mobilität mit erhöhter Sturz- und Frakturgefahr; und ebenfalls in metabolischen Beeinträchtigungen wie einer reduzierten Insulinsensitivität, die häufig bei der Sarkopenie auftritt. Insgesamt ist die Sarkopenie mit längeren Rekonvaleszenzzeiten, einer erhöhten Morbidität und Mortalität sowie einer verminderten Lebensqualität assoziiert und trägt auch zu einer höheren ökonomischen Belastung im Gesundheitswesen bei.